Künstliche Intelligenz in der Kommunikation. Tobias Habegger, Mediensprecher der BKW, erklärt, wie die BKW mit ChatGPT arbeitet, Medienanfragen automatisiert und eine datenschutzkonforme Lösung entwickelt hat. Er zeigt uns, wie sie ihren eigenen GPT gebaut haben und welche Herausforderungen dabei aufgetaucht sind.
Wie man einen eigenen GPT via API baut
Die BKW hat sich nicht auf die bestehenden KI-Lösungen verlassen. Stattdessen haben sie einen eigenen GPT entwickelt, der perfekt auf ihre internen Bedürfnisse abgestimmt ist. Tobias erklärt, dass sie dafür eine API-Schnittstelle genutzt haben, um die KI mit spezifischen Daten zu füttern. So können sie gezielt auf ihre internen Dokumente und Kommunikationsstrategien zugreifen, ohne auf die unsicheren öffentlichen Datenbanken angewiesen zu sein. Diese individuelle Lösung erlaubt es ihnen, verlässliche und massgeschneiderte Antworten zu generieren, die genau auf ihre Anforderungen passen.
Entwicklung des eigenen GPT
Der Aufbau des eigenen GPT war nicht einfach. Tobias erzählt, dass es rund 150 Personentage gebraucht hat, um den Prototyp zu entwickeln. Die BKW hat dabei eng mit Microsoft zusammengearbeitet, um die KI auf ihrer eigenen, in der gehosteten Azure-Cloud zu betreiben. So konnten sie sicherstellen, dass alle Daten sicher und datenschutzkonform verarbeitet werden. Nachdem der Prototyp stand, wurde der Entwicklungsaufwand dank der gesammelten Erfahrungen um 90 % reduziert – eine echte Effizienzsteigerung!
Künstliche Intelligenz in der Kommunikation
Bei der BKW wird ChatGPT hauptsächlich eingesetzt, um Medienanfragen zu beantworten. Anstatt jede Anfrage manuell zu bearbeiten, gibt Tobias die Fragen in das System ein und erhält innert Minuten einen ersten Entwurf für die Antwort. Dieser Entwurf kann dann geprüft und angepasst werden. Der grosse Vorteil: Was früher Stunden dauerte, ist jetzt in wenigen Minuten erledigt. So bleibt mehr Zeit für andere Aufgaben.
90 % Effizienzsteigerung
Durch den Einsatz von ChatGPT hat Tobias seine Arbeit massiv beschleunigt. Früher brauchte er bis zu zwei Stunden, um Medienanfragen zu beantworten. Heute erledigt er dieselben Aufgaben in weniger als 30 Minuten. Dank der Automatisierung bleibt ihm mehr Zeit für kreative und strategische Aufgaben. So hilft KI nicht nur dabei, Arbeitsabläufe zu optimieren, sondern steigert auch die Qualität, indem sie Routineaufgaben übernimmt und Freiräume schafft.
Datensicherheit und KI
Datenschutz ist bei der BKW ein grosses Thema. Tobias betont, dass sie nicht einfach auf öffentliche KI-Plattformen zugreifen können, da sie mit vertraulichen Unternehmensdaten arbeiten. Deshalb hat die BKW eine eigene Lösung entwickelt, die auf ihrer sicheren Azure-Cloud basiert. Diese Lösung ermöglicht es, interne Dokumente und Strategiepapiere sicher in die KI einzubinden. Es braucht aber nicht immer die API: So kannst du ChatGPT datenschutzkonform nutzen.
Herausforderungen der KI-Nutzung
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen. Ein grosses Thema bei der Nutzung von KI sind sogenannte „Halluzinationen“ – Situationen, in denen die KI fehlerhafte oder ungenaue Informationen liefert. Tobias erklärt, dass dies besonders dann ein Problem ist, wenn die Datenlage unklar oder unvollständig ist. Um dies zu verhindern, arbeitet die BKW mit einer internen, kontrollierten Datenbank, um sicherzustellen, dass die Antworten verlässlich und präzise sind.
Zukunft der Kommunikation und KI
Tobias sieht die Zukunft der Kommunikation stark von KI geprägt. Automatisierte Prozesse wie die Beantwortung von Medienanfragen oder die Erstellung von Inhalten werden immer wichtiger. Trotzdem betont er, dass KI die menschliche Arbeit nicht vollständig ersetzen kann. Kreativität, Beziehungsmanagement und strategisches Denken bleiben entscheidende Aufgaben, die auch in Zukunft von Menschen geleistet werden müssen. Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine wird dabei entscheidend sein.
Menschliche Kreativität und Beziehungen
Obwohl KI immer mehr Aufgaben übernimmt, bleibt die menschliche Kreativität unverzichtbar. Tobias betont, dass Tools wie ChatGPT zwar repetitive Aufgaben schneller erledigen, aber die wirkliche Stärke in der kreativen Arbeit liegt weiterhin beim Menschen. Besonders im Beziehungsmanagement und der Entwicklung von Storylines kann KI unterstützen, aber die entscheidenden Impulse kommen von den Menschen. Kreativität und zwischenmenschliche Interaktionen sind und bleiben zentrale Elemente in der Kommunikation.