Künstliche Intelligenz: Revolution oder overhyped? Eine Analyse der Chancen und Herausforderungen

27.9.2024
Lesezeit: 9 Minuten

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Doch ist sie wirklich der revolutionäre Gamechanger oder wird ihr Potenzial überbewertet? In diesem Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf die Chancen und Risiken der KI.

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Inhalt auf einen Blick

Künstliche Intelligenz (KI) – ein Begriff, der fast schon wie ein Zauberwort klingt. Einige schwören darauf, dass KI unsere Arbeitsweise revolutionieren wird, andere halten sie für überbewertet. Die Wahrheit? Wahrscheinlich irgendwo dazwischen. KI hat unbestreitbar das Potenzial, unser Leben in vielen Bereichen zu verändern, von der Automatisierung bis zur kreativen Unterstützung. Aber wie bei jeder neuen Technologie gibt es auch hier sowohl Chancen als auch Risiken. In diesem Artikel tauchen wir tiefer in die Welt der KI ein und betrachten, wie sie unser Leben heute und in Zukunft beeinflussen könnte.

KIckstart: Die Präsentation zum Einstieg in die Welt der künstlichen Intelligenz

Als Gründungsmitglied von KImpact - Verband für künstliche Intelligenz, ist es uns ein Anliegen, Ängste zu nehmen und das kritische Denken zu fördern, mit dem Ziel, die Menschlichkeit nicht zu vernachlässigen. Deswegen halte ich Keynotes und Workshops, um eine positivere, digitale Zukunft mitzugestalten. Möchtest du es nicht lesen, sondern selbst erleben, dann schaue nach weiteren Terminen für KIckstart-Events.

KIckstart von Chris Beyeler

TV killed the Radiostar oder, wie die Angst vor neuen Technologien schon immer vorherrschte

Schon die alten Griechen hatten Angst, dass man verblöde, wenn man seine Gedanken auf Schreibtafeln schrieb.

Die Angst vor neuen Technologien ist nichts Neues. Schon die alten Griechen befürchteten, dass das Aufkommen der Schreibtafel die menschliche Erinnerung schwächen würde. Jahrhunderte später dachten manche Menschen, eine Zugfahrt mit 30 km/h könnte den Verstand trüben. Solche Ängste waren unbegründet. Die letzten grossen Technologien, die uns Angst machten, war der TV. Anschliessend das Internet. Später YouTube. All diese Technologien revolutionierten letztlich unser Leben. Natürlich nicht immer nur Gutes. Vergleichen wir uns mit unseren Grosseltern, haben diese noch sehr viel mehr auswendig gewusst, wie beispielsweise die Telefonnummern der Familie und des engsten Freundeskreises. Wir hingegen können uns vielleicht weniger merken, verarbeiten aber an einem Tag so viele Reize wie sie. Die Welt wurde komplexer und vielleicht ist künstliche Intelligenz (KI) der Schlüssel, uns genau da zu unterstützen.

Auch KI wird von vielen als Bedrohung wahrgenommen, doch sie ist längst in unserem Alltag angekommen. Die Geschichte der KI reicht zurück bis in die 1950er Jahre, als auf einer Konferenz in Dartmouth das Konzept von Maschinen, die lernen und Entscheidungen treffen, erstmals diskutiert wurde. Seither gab es grosse Durchbrüche – wie der Schachcomputer Deep Blue, der 1997 den Weltmeister Kasparov schlug. Diese Entwicklungen zeigen, dass KI stetig voranschreitet und unser Leben verändern kann – wenn wir lernen, sie sinnvoll einzusetzen.

KI und generative KI: Was ist der Unterschied?

Bevor wir tiefer in die Anwendungsmöglichkeiten eintauchen, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Künstlicher Intelligenz (KI) und generativer KI zu verstehen. KI ist ein Überbegriff für Technologien, die in der Lage sind, durch Algorithmen Daten zu verarbeiten, daraus zu lernen und auf Basis dieser Daten Entscheidungen zu treffen. Sie kommt in vielen Bereichen zum Einsatz – von der Bilderkennung bis hin zur Sprachanalyse und medizinischen Diagnosen. KI kann grosse Datenmengen analysieren, Muster erkennen und Vorhersagen treffen, aber sie agiert immer innerhalb der ihr vorgegebenen Regeln.

Im Jahr 2016 war der erste, wirklich bemerkenswerte Durchbruch. Go, ein Jahrhundert altes Spiel wurde mit den Spielzügen der letzten 2500 Jahre trainiert und schlug den amtierenden Meister in 4 von 5 Spielen. 2017, nur ein Jahr später veröffentlichte Google Deepmind die Version AlphaGo Zero. Diesmal wurde das System nicht mit den Spielzügen, sondern mit den Regeln des Spiels trainiert. In nur drei Tagen war das Spiel besser als seine Vorgängersion, welche es mit 100:0 Siegen schlug. Warum das bemerkenswert ist?! 2500 Jahre menschlicher Erfahrung wurden in drei Tagen erlernt und der Sieg ist so eindeutig, dass er aufzeigt, dass die Menschheit das Spiel wohl nicht begriffen hatte. Der besiegte Lee Sedol beendete daraufhin im Jahr 2019 seine Karriere aufgrund von KI.

Generative KI hingegen geht einen Schritt weiter. Sie ist darauf spezialisiert, eigenständig Inhalte zu erschaffen – sei es Text, Bilder, Audio oder sogar Videos. Statt nur auf Daten zu reagieren, kann generative KI aus Eingaben (Prompts) kreative Ergebnisse produzieren. Das bekannteste Tool? Natürlich ChatGPT, das auf Basis von kurzen Anweisungen umfangreiche Texte erstellt. Diese Art von KI nutzt bestehende Daten und kombiniert sie auf neue Weise, aber sie kann keine völlig neuartigen Ideen entwickeln. Die Kreativität bleibt immer begrenzt auf das, was die Maschine gelernt hat.

KI im Alltag: Vom E-Mail-Filter bis zur Reiseplanung

Künstliche Intelligenz im Alltag

Künstliche Intelligenz ist längst Teil unseres Alltags, auch wenn wir es nicht immer bewusst wahrnehmen. Egal ob im E-Mail-Spam-Filter, bei Navigations-Apps oder bei personalisierten Produktempfehlungen in Online-Shops – KI arbeitet im Hintergrund und macht unser Leben effizienter. Sie filtert E-Mails, berechnet die schnellste Route durch den Verkehr oder schlägt dir passende Produkte vor. Doch all das sind schwache KI-Systeme oder auch Artificial Narrow Intelligence, kurz ANI, genannt. Nach dem ersten KI-Winter im Jahr 1970 wurden solche "Expertensysteme" zehn Jahre später lanciert, woraufhin die ersten autonom fahrenden Autos von Mercedes durch Bayern fuhren.

Aber das war erst der Anfang. Mit Artificial General Intelligence wird aus den Expertensystemen, die sehr eng auf eine Aufgabe hingearbeitet haben, plötzlich ein kleines Programm. Hast du schon einmal daran gedacht, KI für ganz alltägliche Aufgaben zu nutzen, wie das Planen einer Reise, das Finden von Rezepten oder das Erstellen eines individuellen Fitnessplans? KI-basierte Tools können diese Prozesse vereinfachen und dir Zeit sparen. Doch wie bei allem Neuen gilt: Um die Vorteile voll auszuschöpfen, musst du die Technologie verstehen und nutzen lernen. 100 Stunden solltest du investieren, um etwas wirklich zu beherrschen und sie effektiv in deinen Alltag einzubinden.

Ideen für die Integration von KI im Alltag

Warum nicht heute damit beginnen? Starte mit einfachen Aufgaben und experimentiere, wie du KI in deinem Beruf oder Privatleben einsetzen kannst. Der Aufwand lohnt sich, denn die Zukunft gehört denen, die wissen, wie man diese Technologie nutzt.

Wie neuronale Netze, maschinelles Lernen und NLP deine Daten zum Leben erwecken

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Sammelbegriff für Technologien, die darauf abzielen, Maschinen intelligent zu machen. Doch wie funktioniert das Ganze eigentlich? Die Grundlage der modernen KI-Systeme besteht aus neuronalen Netzen, maschinellem Lernen (ML) und Natural Language Processing (NLP). Um es einfach zu erklären: Ohne diese Technologien wäre KI kaum denkbar.

Neuronale Netze sind Algorithmen, die nach dem Vorbild des menschlichen Gehirns arbeiten. Sie bestehen aus miteinander vernetzten „Neuronen“, die Informationen verarbeiten und Entscheidungen treffen. Diese Strukturen sind besonders gut darin, Muster in grossen Datenmengen zu erkennen und aus diesen zu lernen. Je mehr Daten das Netz durchläuft, desto intelligenter wird es. Du kannst dir das wie einen virtuellen Detektiv vorstellen, der immer besser darin wird, Hinweise in einem riesigen Berg von Beweisen zu finden.

Maschinelles Lernen geht noch einen Schritt weiter: Es ermöglicht einem System, auf Basis von Daten zu lernen, ohne explizit programmiert zu werden. Statt dem System konkrete Regeln zu geben, fütterst du es mit Daten, und es entwickelt eigene Lösungen. Mein Lieblings-Beispiel, das du wahrscheinlich täglich nutzt, ist der E-Mail-Spam-Filter. Dieses System wird immer besser darin, zwischen Spam und echten E-Mails zu unterscheiden, je mehr E-Mails es analysiert.

Dann wäre da noch Natural Language Processing (NLP) – das Herzstück vieler moderner Anwendungen. Es verleiht Computern die Fähigkeit, menschliche Sprache zu verstehen und darauf zu reagieren. NLP existiert zwar schon seit Alan Turings frühen Tagen, hatte aber seinen grossen Durchbruch erst mit Systemen wie ChatGPT. Vorherige Versionen wie Jasper oder Neuroflash nutzten ebenfalls NLP, aber erst mit der Rechenleistung, die Modelle wie GPT 3.5 möglich machten, konnte die Technologie wirklich überzeugen. Plötzlich war die KI in der Lage, Texte zu schreiben, die nicht nur gut klangen, sondern auch die Eingaben der Nutzerviel besser verstanden.

KI ist nicht immer die Lösung, aber ein Teil davon

KI ist nicht immer die Lösung, aber ein Teil davon.

Künstliche Intelligenz ist oft ein wichtiger Bestandteil einer Lösung, aber sie funktioniert am besten, wenn sie in ein durchdachtes Gesamtsystem integriert ist. Die Automatisierung und Optimierung von Prozessen durch KI ist sinnvoll, doch sie sollte nie als alleinige Lösung betrachtet werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Prozessautomatisierung in Unternehmen. KI kann repetitive Aufgaben wie Datenverarbeitung oder die Überwachung von Qualitätsprozessen effizienter gestalten. Doch der menschliche Faktor bleibt essenziell: Die KI ersetzt keine Entscheidungsträger, sondern verbessert und beschleunigt Abläufe.

In der Buchhaltung kann KI beispielsweise Routineaufgaben wie die Buchung von Rechnungen automatisieren. Dabei wird jedoch der gesamte Prozess nur verbessert, nicht vollständig ersetzt. Die finale Kontrolle bleibt beim Menschen. KI verbessert Prozesse, aber ersetzt sie nicht. Deshalb liegt die wahre Stärke von KI in ihrer Fähigkeit, Menschen zu entlasten und ihnen Raum für komplexere Aufgaben zu geben.

Eingabegeräte werden aussterben

Eingabegeräte werden wegen KI aussterben.

Stell dir vor, du musst nie wieder eine Maus oder Tastatur benutzen, um mit deinem System zu interagieren. Hässliche und mühsame Benutzeroberflächen, wie sie in ERP-Systemen oder Buchhaltungssoftware zu finden sind, könnten bald der Vergangenheit angehören. Künstliche Intelligenz wird in Zukunft die Art und Weise, wie wir mit Maschinen kommunizieren, drastisch verändern.

Warum mühsam durch Menüs klicken und Excel-Reports erstellen, wenn du einfach fragen kannst: „Welche Quelle hat die beste Conversionrate? Stelle es in einer sortierten Tabelle dar und veranschauliche die letzten 90 Tage in einem gestapelten Liniendiagramm.“ Klingt nach Science-Fiction? Nicht mehr lange!

Oder für diejenigen unter euch, die den technischen Teil vielleicht weniger spannend finden, stellt euch vor, ihr könnt einfach fragen: „Warum machen wir keinen Umsatz, gopferdelli?“ Die Antwort kommt direkt, ohne dass du dich durch komplexe Systeme quälen musst. Die Zukunft gehört der natürlichen Sprache, und die Eingabegeräte, die wir heute kennen, werden in der Welt von morgen überflüssig sein.

Wer jetzt daran zweifelt, dass dies im Grossraum Büro Einzug halten wird, soll sich mal während der Arbeitszeit umschauen. Wenn mal jemand nicht im Homeoffice sitzt, dann häufig mit dem Kopfhörer auf dem Kopf in einem Onlinemeeting. Schon jetzt reden wir ständig über die Maschine mit jemandem. Bald wird es mit der Maschine sein.

Generative KI: Grosses Potenzial, aber nur so gut wie dein Input

Generative Künstliche Intelligenz hat seit November 2022 definitiv für Furore gesorgt. Mit einfachen Texteingaben, sogenannten „Prompts“, kann in wenigen Sekunden ein umfassender Text geschrieben, ein realistisches Foto erstellt, ein Soundtrack komponiert oder sogar eine Videoszene produziert werden. Was früher stundenlange manuelle Arbeit erforderte, erledigt die KI nun in Bruchteilen der Zeit. Auf den ersten Blick klingt das wie eine Revolution in kreativen Prozessen. Doch wie bei allen Technologien gibt es auch hier Grenzen.

Der vielleicht grösste Stolperstein? „Shit in, shit out“ – sprich: Die Qualität des Outputs ist direkt von der Qualität des Inputs abhängig. Wenn du der KI unklare oder schwache Anweisungen gibst, wird sie in den meisten Fällen nur generische oder unpassende Inhalte liefern. So beeindruckend KI-Tools wie ChatGPT oder MidJourney auch sein mögen, sie sind nur so gut wie die Menschen, die sie steuern. Das bedeutet, dass der menschliche Faktor weiterhin eine entscheidende Rolle spielt – vor allem bei der kreativen Ausrichtung und der Qualitätskontrolle.

Hast du wenig Erfahrung mit guten Texten oder Designs? Dann wird die KI keine überdurchschnittlichen Ergebnisse liefern. Die Inhalte, die KI generiert, basieren auf dem statistischen Durchschnitt dessen, was sie in ihren Trainingsdaten gelernt hat. Besonders sichtbar wird das bei Bildgeneratoren: Viele Bilder sehen auf den ersten Blick ähnlich aus, und es fehlt ihnen oft an Originalität. Um wirklich herausragende Ergebnisse zu erzielen, musst du die Fähigkeit besitzen, der KI präzise Anweisungen zu geben und den Output professionell zu verfeinern.

Effizienzsteigerung und Qualitätskontrolle durch KI: Schneller, aber nicht ohne Kontrolle

Effizienz steigt durch KI in der Umsetzung. Es braucht aber mehr Kontrolle.

Künstliche Intelligenz verspricht, Prozesse effizienter zu gestalten und dabei gleichzeitig die Qualität zu verbessern. In der Praxis bedeutet das, dass viele repetitive Aufgaben automatisiert werden können, was Zeit und Ressourcen spart. Ein gutes Beispiel ist die Buchhaltung: KI-basierte Systeme ordnen Quittungen automatisch zu und verbuchen Rechnungen, was menschliche Fehler reduziert und den Mitarbeitenden erlaubt, sich auf komplexere Aufgaben zu konzentrieren. Doch es gibt eine wichtige Einschränkung.

Obwohl KI die Effizienz in vielen Bereichen steigert, bleibt die Qualitätskontrolle weiterhin ein kritischer Faktor. Doch was passiert, wenn die gewonnene Effizienz nicht zu weniger Arbeit, sondern zu mehr führt? Hier kommt der sogenannte Rebound-Effekt ins Spiel. Anstatt die Zeitersparnis für Erholung oder kreative Aufgaben zu nutzen, füllen viele die gewonnene Zeit mit neuen Projekten. Lassen wir uns also nicht täuschen: Mehr Effizienz bedeutet nicht automatisch weniger Arbeit.

Ein weiterer Punkt ist die Datenqualität. KI-Systeme werden durch maschinelles Lernen zwar besser, je mehr Daten sie verarbeiten, aber sie sind nur so gut wie die Daten, die ihnen zur Verfügung stehen. Ohne hochwertige und relevante Daten bleibt das Ergebnis unbefriedigend. Effizienz kann also nur dann gesteigert werden, wenn die Qualitätssicherung Schritt hält – was in der Praxis oft bedeutet, dass trotz Zeitersparnis mehr Aufwand für Kontrolle und Verfeinerung nötig ist.

Effizienz und der Rebound-Effekt: Grössere Strecken, aber gleiche Zeit?

Digitalisierung braucht mehr Menschlichkeit.

Stell dir vor, du kaufst ein E-Bike. Das Ziel: Du willst schneller zur Arbeit kommen und weniger Energie verbrauchen. Doch statt einfach dieselbe Strecke in kürzerer Zeit zu fahren, merkst du, dass du den zusätzlichen Schwung nutzt, um längere Strecken zurückzulegen – und am Ende brauchst du wieder genauso viel Zeit. Genau das ist der Rebound-Effekt.

Genauso verhält es sich mit Künstlicher Intelligenz (KI). KI automatisiert Aufgaben und steigert unsere Effizienz. Doch anstatt weniger zu arbeiten, nutzen viele Unternehmen und Einzelpersonen die neu gewonnene Effizienz, um mehr zu tun. Wir füllen die freigewordene Zeit nicht mit Erholung, sondern mit noch mehr Projekten, neuen Aufgaben oder zusätzlichen Meetings. Das Resultat? Trotz technologischem Fortschritt bleibt der Arbeitsaufwand oft gleich – oder steigt sogar.

Der Rebound-Effekt erinnert uns daran, dass Effizienz nicht immer weniger Arbeit bedeutet. Es liegt an uns, die Vorteile von KI bewusst zu nutzen, um smarter zu arbeiten, nicht einfach nur mehr.

Wohlstand, Jobverlust und gesellschaftliche Auswirkungen: Ein zweischneidiges Schwert?

Nicht alle Berufe können gerettet werden, wurden sie auch nie. Heute gibt es weniger Bauern und Schmiede als vor 100 Jahren.

Künstliche Intelligenz birgt grosses Potenzial, wirtschaftlichen Wohlstand zu steigern, aber auch tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich zu bringen. Historisch gesehen haben technologische Innovationen wie die Industrialisierung zwar Jobs vernichtet, aber gleichzeitig neue Berufsfelder geschaffen. Ähnlich könnte es mit der KI laufen – doch wie stark wird sie die Arbeitswelt wirklich verändern?

Einerseits ermöglicht KI eine drastische Effizienzsteigerung, was zu mehr Produktivität und wirtschaftlichem Wachstum führen könnte. Routineaufgaben in Büros oder Produktionshallen lassen sich automatisieren, und Unternehmen können dadurch ihre Kosten senken. Das klingt erst einmal positiv. Doch es besteht die reale Sorge, dass bestimmte Berufe durch KI ersetzt werden. Besonders gefährdet sind Tätigkeiten, die sich leicht automatisieren lassen – von der Dateneingabe über administrative Aufgaben bis hin zu anspruchsvolleren Bereichen wie Buchhaltung, juristische Recherchen oder sogar medizinische Diagnosen.

Trotz dieser Risiken bietet KI auch Chancen: Neue Arbeitsplätze und Arbeitsweisen werden entstehen, besonders in den Bereichen Datenanalyse, KI-Entwicklung und -Wartung sowie in kreativen Berufen, die von der Technologie unterstützt, aber nicht ersetzt werden können. Um diese Potenziale auszuschöpfen, wird Bildung ein entscheidender Faktor sein. Sowohl Unternehmen als auch Bildungseinrichtungen müssen in die Schulung und Weiterbildung investieren, damit Mitarbeitende den Umgang mit KI lernen. Doch der Wandel betrifft nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch die Art und Weise, wie wir lernen und programmieren. Generative KI ist hier besonders spannend: Sie verändert, wie wir Wissen vermitteln und Kreativität fördern. Von personalisierten Lerninhalten bis hin zu automatisierten Code-Vorschlägen – KI eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten, die Bildung und Programmierung effizienter und flexibler zu gestalten.

Generative KI in der Bildung und Programmierung: Lernen und Coden auf neuem Niveau

Lernen mit KI in der Schweiz

Generative Künstliche Intelligenz verändert nicht nur die Art und Weise, wie wir Inhalte erstellen, sondern auch, wie wir lernen und programmieren. In der Bildung kann KI als personalisierter Tutor oder Coach fungieren. Ein gutes Beispiel dafür ist der Chatbot Vulpy, der in der Schweiz eingesetzt wird, um Lerninhalte aus dem Lehrplan zu vermitteln. Vulpy passt den Lernstoff individuell an das Tempo und die Bedürfnisse der Schüler:innen an. Er kann auf Fragen eingehen, Erklärungen liefern und hilft dabei, komplexe Konzepte zu verdeutlichen. Lernende berichten sogar, dass sie dem KI-Coach mehr anvertrauen als einer Lehrperson, da die KI objektiv und frei von Vorurteilen agiert.

Im Bereich der Programmierung hat generative KI ebenfalls grosse Fortschritte gemacht. Tools wie GitHub Co-Pilot unterstützen Entwickler:innen, indem sie Codevorschläge machen, Fehler erkennen und sogar komplette Codeabschnitte schreiben. Da Programmiersprachen auf klaren Regeln und Strukturen basieren, sind sie ideal für den Einsatz von KI. Allerdings bleibt auch hier der menschliche Faktor entscheidend: Die KI versteht oft nur den Kontext einzelner Codezeilen, aber nicht das grosse Ganze eines Projekts. Die Qualitätskontrolle und das Verständnis der Gesamtarchitektur eines Programms liegen weiterhin in menschlicher Hand.

Generative KI bietet in beiden Bereichen – Bildung und Programmierung – enorme Chancen, die es uns ermöglichen, Aufgaben schneller und effizienter zu erledigen. Doch wie immer gilt: Ohne menschliche Anleitung und Kontrolle sind die Ergebnisse begrenzt.

Künstliche Intelligenz in der Medizin: Wie MedGemini die Diagnostik auf ein neues Level hebt

In der Medizin hat Künstliche Intelligenz (KI) bereits heute einen massiven Einfluss – und das ist erst der Anfang. Ein Paradebeispiel für den Einsatz von KI in der Diagnostik ist MedGemini, ein von Google entwickeltes System, das Ärzte dabei unterstützt, präzise Diagnosen zu stellen. Besonders in der Radiologie zeigt MedGemini seine Stärken: Es analysiert Bilddaten wie Hirnscans und liefert blitzschnell Empfehlungen, die den Fachleuten helfen, schneller und präziser Entscheidungen zu treffen.

Stell dir vor, du musst als Arzt oder Ärztin eine komplexe Diagnose stellen. MedGemini kann in Sekundenschnelle grosse Datenmengen durchforsten und relevante Muster erkennen. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern erhöht auch die Genauigkeit der Diagnose.

MedGemini hat dazu beigetragen, die Anzahl der Proteine im menschlichen Körper neu zu bestimmen. Diese Erkenntnisse beschleunigen die Entwicklung von Medikamenten und revolutionieren die medizinische Forschung. MedGemini ist also weit mehr als nur ein Werkzeug – es hat das Potenzial, komplexe medizinische Probleme zu lösen, die vorher undenkbar schienen.

Doch auch die beste KI braucht menschliches Urteilsvermögen. Die finale Entscheidung bleibt immer beim Menschen. MedGemini kann zwar Empfehlungen aussprechen, aber das letzte Wort haben die Ärzt:innen. Genau das macht die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine so spannend: Während die KI Daten schnell und effizient verarbeitet, bleibt der Mensch der entscheidende Faktor in der Behandlung.

Strukturierte Prompts für bessere Ergebnisse: So holst du das Beste aus deiner KI heraus

CORE Talk Modell für LLMs

Wenn du schon einmal mit einer generativen KI gearbeitet hast, weisst du: Der Output ist nur so gut wie der Input. Der Schlüssel zu erfolgreichen Ergebnissen liegt in der Erstellung präziser Prompts – also den Anweisungen, die du der KI gibst. Doch was macht einen guten Prompt aus, und wie kannst du sicherstellen, dass die KI liefert, was du dir vorstellst?

Eine der grössten Herausforderungen bei der Nutzung von generativer KI ist das Prinzip „Shit in, shit out“. Gibst du der KI unklare oder ungenaue Anweisungen, bekommst du oft generische oder unpassende Ergebnisse. Ein simpler Text führt selten zu qualitativ hochwertigen Inhalten. Die Kunst liegt darin, präzise und gut strukturierte Prompts zu formulieren, die der KI den richtigen Rahmen geben. So kannst du die Maschine auf genau das fokussieren, was du brauchst.

Willst du beispielsweise einen Blogartikel über KI schreiben? Dann solltest du der KI nicht nur das Thema vorgeben, sondern auch den gewünschten Stil, die Zielgruppe und die Struktur klar definieren. Ein detaillierter Prompt könnte so aussehen: „Schreibe einen Blogartikel über die Rolle von KI im Gesundheitswesen. Der Tonfall sollte professionell, aber leicht verständlich sein, und der Text sollte Beispiele aus der Praxis enthalten.“. Noch besser wird das Ergebnis, wenn du eine gute Prompt-Struktur, wie das CORE Talk Modell verwendest.

Eine vielversprechende Möglichkeit, den Prompt zu verbessern, ist es, ein wenig zu testen. Je öfter du die KI benutzt, desto besser wirst du darin, deine Anweisungen zu verfeinern und genau die Ergebnisse zu bekommen, die du dir vorstellst. Geduld zahlt sich aus – ein gut formulierter Prompt spart später viel Zeit und Mühe bei der Nachbearbeitung.

Was KI wirklich kann – und was nicht

Die Erwartungshaltung gegenüber Künstlicher Intelligenz (KI) ist oft hoch – manchmal zu hoch. Auf Linkedin, Instagram und Tiktok sieht man immer nur das Ergebnis. Der Aufwand dahinter wird meist verschwiegen. Zu toll sehen die Videos und Bilder aller Expert:innen aus. Viele stellen sich jetzt schon vor, dass KI ihre E-Mails autonom schreiben, Social Media Posts erstellen oder Präsentationen perfekt designen kann. Diese Wunschträume sind zwar faszinierend, aber leider unrealistisch. Hier ist eine klare Unterscheidung nötig: Was kann KI tatsächlich leisten und wo stösst sie an ihre Grenzen?

Was KI nicht kann:

  • Eure E-Mails autonom schreiben
  • Social Media Posts, die euren individuellen Stil perfekt treffen
  • Präsentationen auf höchstem ästhetischen Niveau designen
  • Hochwertige, komplett autonom erstellte Videos für euch produzieren
  • Vollständig euren Qualitätsansprüchen genügen
  • Telefonakquise oder komplexes Lead Management übernehmen

Diese Aufgaben erfordern immer noch menschliche Kreativität, Feinabstimmung und spezifische Expertise. KI ist hier eher ein Assistent, der gewisse Vorarbeiten übernimmt, aber die Endkontrolle bleibt beim Menschen.

Was KI heute wirklich kann:

  • Texte umschreiben, verbessern und vereinfachen
  • Meetings zusammenfassen und protokollieren
  • Dokumente durchsuchen und gezielte Antworten liefern
  • Generische Bilder, Musik und kurze Videos erstellen

KI ist heute besonders gut darin, Routineaufgaben schneller zu erledigen. Sie kann rund um die Uhr arbeiten, Wartezeiten verkürzen und dadurch mehr Flexibilität schaffen. Ein Beispiel: Du kannst KI dazu verwenden, ein Dokument zu analysieren, daraus Inhalte zu erstellen und diese zu überarbeiten. Aber sie kann nicht all diese Schritte vollständig ohne menschliche Hilfe durchführen – zumindest noch nicht.

Praktische Anwendungsfälle:

  • Kundenservice mit KI
    Generative KI optimiert den Kundenservice. Chatbots beantworten rund um die Uhr häufig gestellte Fragen, und KI-Tools erstellen personalisierte E-Mails oder Newsletter. Sie spart Kosten und steigert die Kundenzufriedenheit, ohne menschliche Kontrolle vollständig zu ersetzen.
  • Marketing und Content-Erstellung
    KI beschleunigt die Content-Erstellung. Sie generiert Texte, Bilder und Social Media Posts, die den kreativen Prozess erleichtern. Doch der Mensch muss weiterhin die Qualität steuern – KI liefert nur die Basis.
  • Prozessoptimierung durch KI
    KI automatisiert Buchhaltung, Personalwesen und andere Routineaufgaben. Sie analysiert Daten, optimiert Abläufe und macht Prozesse effizienter. Der Mensch entscheidet, wie die Effizienzsteigerung sinnvoll genutzt wird.

In Zukunft könnte KI komplexere Aufgaben übernehmen, etwa durch Agenten, die mehrere Schritte verknüpfen. Stell dir vor, du musst keine Tools wie Perplexity.ai für Recherchen nutzen und dann mit ChatGPT ein Skript entwickeln. Stattdessen könnten diese Systeme nahtlos zusammenarbeiten – von der Recherche über die Transkription bis hin zur Erstellung eines fertigen Blogartikels. Doch das liegt noch ein Stück in der Zukunft, denn die aktuelle KI-Technologie ist noch nicht vollständig integriert.

Zusammenfassung: Künstliche Intelligenz – Kreativität braucht den Menschen

Künstliche Intelligenz (KI) ist auf dem Vormarsch und revolutioniert viele Branchen – von der Arbeitswelt bis hin zur Medizin. Besonders beeindruckend ist die generative KI, die Texte, Bilder und sogar Musik erschaffen kann. Aber halt: Diese KI ist kein kreatives Genie. Sie funktioniert wie ein brillanter Assistent, der auf Befehle wartet, um bekannte Informationen neu zu kombinieren.

Die wahre Magie der KI beginnt erst, wenn der Mensch das Steuer übernimmt. Generative KI braucht präzise Anweisungen und ständige Qualitätskontrolle, um wirklich gute Ergebnisse zu liefern. Ohne kreative Prompts gibt sie oft nur generische Inhalte aus. Es ist also der Mensch, der die Richtung vorgibt und sicherstellt, dass der Output überzeugt.

Künstliche Intelligenz ist eine mächtige Technologie, die in vielen Bereichen unseres Lebens bereits festen Einzug gehalten hat. Ob in der Bildverarbeitung, Datenanalyse, Medizin oder sogar im Alltag – KI hilft uns, Prozesse zu optimieren und kreative Aufgaben schneller zu erledigen. Besonders in der Bildung und Programmierung ermöglicht generative KI personalisierte Lernerfahrungen und optimierte Arbeitsabläufe. Doch eines bleibt klar: Der Mensch steht immer noch im Zentrum. Kreativität, Innovation und Qualität kommen nur durch den richtigen Einsatz von KI und die notwendige Kontrolle. Wer sich jetzt mit KI beschäftigt und sie in seinen Alltag integriert, wird in der digitalen Zukunft eine Schlüsselrolle spielen.

Also, KI ist keine Allzweckwaffe, aber mit der richtigen Anleitung wird sie zur echten Superkraft. Es liegt an uns, sie klug zu nutzen, um wirklich Grosses zu schaffen.

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