Stephen Hawking war zu Lebzeiten fest davon überzeugt, dass künstliche Intelligenzen das Zeug zur Weltherrschaft haben. Wir sind zwar noch nicht so weit, aber in Anbetracht der heutigen Möglichkeiten, die KI bietet, scheint das auch keine Science-Fiction mehr zu sein.
Klar sind wir von Blockbustern wie beispielsweise «Tron», «War Games» oder «I am Mother» noch weit entfernt. Doch in Sachen AI Marketing hat sich diesbezüglich schon erstaunlich viel getan.
Und ganz ehrlich: Mich fasziniert das Ganze. So zu sehen in meinem Video «Wird AI Menschen im Marketing überflüssig machen?». Hier habe ich einen kompletten Text von «Chat GPT» automatisiert schreiben lassen. Das hat mir aber noch nicht gereicht.
Ich wollte wissen, ob man einen kompletten Online-Shop mit KI gestalten kann. Und treu dem Motto «Go big or go home!» habe ich mir nicht nur ein Zeitfensterchen von einer Stunde gesetzt. Ich habe mir auch Nicholas Hänny und seinen Online-Shop NIKIN als Sparringspartner ausgesucht.
Was kann da schon schiefgehen?
Inhaltsverzeichnis
- Was du zum Start brauchst
- Brainstorming für Brandnamen und Slogan
- Ab zur grafischen Arbeit: das Logo
- Weitere Brandingelemente wie Farben und Schriften
- Ad Copys und Design mit AI
- AI-Tools als zeitsparende und effektive Unterstützung
- Die Zukunft des Brandings und Marketings
- Tipps für den erfolgreichen Einsatz von AI im Business-Alltag
- Fazit
- Ausblick
Was du zum Start brauchst
Damit die AI-Tools etwas aufbauen können, braucht es einen Prompt. Das ist ein Befehl, der dem Tool sagt, was es zu tun hat. Damit alle den Kontext kennen, braucht es einen Basis-Prompt.
"Nachhaltige Kleidermarke aus der Schweiz, die für jedes verkaufte Produkt einen Baum pflanzt"
Als Haupt-Prompt für alle Tools gaben wir an, dass es sich um eine nachhaltige Kleidermarke aus der Schweiz handelt, die für jedes verkaufte Produkt einen Baum pflanzt. Das Ergebnis war beeindruckend und zeigt, was alles mit AI-Tools im Bereich des Branding und Marketings möglich ist.
Brainstorming für Brandnamen und Slogan
Der erste Schritt bei der Erstellung einer Marke ist die Wahl des passenden Namens. Hierfür haben wir uns an ChatGPT gewandt und den folgenden Prompt verwendet:
"Gib mir 10 Brandnamen für eine nachhaltige Kleidermarke aus der Schweiz, die für jedes verkaufte Produkt einen Baum pflanzt. Der Name soll kurz und einprägsam sein."
Zusammen haben wir uns für den Namen "ForestFlow" entschieden, welcher die Werte der Marke perfekt widerspiegelt. Auch der Slogan "Trage deinen Beitrag" wurde mithilfe von ChatGPT entwickelt und unterstreicht die Bedeutung des nachhaltigen Konzepts der Marke. Dafür haben wir im selben Thread darum gebeten, einen Slogan für den Markennamen zu brainstormen.
Tipp: Bei Chat GPT kannst du mit der Funktion «Act as ...» (agiere als) die Suchergebnisse verfeinern. Ich habe in diesem Fall als renommierter Brand-Spezialist agiert. Weiter erklärst du der AI, was genau du haben möchtest und um was es geht. Diese Such-Spezifizierung funktioniert auch mit «I am ...» oder mit «I want you to ...». Dadurch werden die Suchergebnisse aus Chat GPT deutlich zielgerichteter und besser.
Ab zur grafischen Arbeit: das Logo
Neben dem Namen und dem Slogan ist das Logo eines der wichtigsten Elemente des Brandings. Zuerst haben wir mit dem Tailorbrands Logo Maker eine Versuch gestartet. Das Ergebnis war ganz okay, aber sehr generisch.
Offen gesagt basiert der Logo Maker nicht wirklich auf einer AI, sondern ist ein Formular. Sie setzen in ihrer Kommunikation jedoch auf den AI-Hype. Also haben wir uns für eine Alternative an Midjourney gewandt.
Es ist für ein Logo vermutlich zu komplex, sieht jedoch sehr schick aus.
Weitere Brandingelemente wie Farben und Schriften
Bei der Gestaltung deiner Website, des Logos oder von Präsentations-Slides ist die Farbauswahl unglaublich wichtig. Hierzu wurden schon zahlreiche Bücher geschrieben und das Ganze zu einer Kunstform emporgehoben. Die kannst du dir gerne reinziehen. Mit Coolors haben wir eine Farbpalette erstellt, wobei auch hier Zweifel gehegt werden dürfen, ob dahinter wirklich eine AI steckt. Auf jeden Fall passen die Farbtöne zusammen.
Nun hast du noch die Möglichkeit, unter verschiedenen Fonts zu wählen. Was hier – wie bei allen anderen AI-Tools auch – fehlt, das ist die zielgerichtete Auslegung des Fonts, Farben, Icons, etc. auf die jeweilige Zielgruppe.
Ebenso gibt es Dienste wie Fontjoy, um die perfekte Schriftenkombination zu finden. Auch hier steckt in meinen Augen noch keine AI-Technologie dahinter.
Ad Copys und Design mit AI
Das geht dank künstlicher Intelligenz voll automatisiert. Auch hier ziehe ich MidJourney zurate und beauftrage das Tool, mir T-Shirts, Hoodies und weitere Modeartikel mit dem Logo zu designen. Unser Favorit ist das Design oben rechts.
Vergleichbar mit den schicken Videos von NIKIN oder auch den authentischen und tollen Fotos ist es sicher nicht. Aber dafür hatten wir schlichtweg zu wenig Zeit. Denn je detaillierter die Anweisungen sind, desto besser werden die Ergebnisse. Es ist also wichtig, eine genaue Vorstellung zu haben und iterativ darauf hinzuarbeiten.
Diese Images kannst du dann theoretisch zu Print-on-demand-Firmen geben, welche dir den ersten Schwung Klamotten produzieren. Nur mit dem Verkauf stellt sich ein rechtliches Problem ein.
Copy Rights beim AI-Marketing
Das Logo wurde zwar von einer KI entwickelt, kann aber dennoch unter das Urheberrecht fallen. Schliesslich greifen diese AI-Tools auf Designs zurück, die irgendwann einmal von Menschenhand entworfen wurden.
Nicholas ist davon überzeugt, dass sich hier in naher Zukunft etwas tut. Durch die vermehrte Nutzung von AI im Marketing muss dieser Konflikt gelöst werden. Nicholas geht davon aus, dass das Nutzungsrecht – beispielsweise von einem künstlich erstellten Logo – auf denjenigen übergeht, der für die Nutzung des AI-Tools zahlt und dieses mit der Logo-Kreation beauftragt hat.
Derzeit ist das noch eine Grauzone, die auch künstlich erstellte Texte usw. mit einschliesst. Sobald sich hier etwas tut, lasse ich dich das über unsere BEYONDER-Kanäle wissen.
AI-Tools als zeitsparende und effektive Unterstützung
AI-Tools können Unternehmen dabei helfen, repetitive und zeitaufwendige Aufgaben zu automatisieren und somit Zeit und Ressourcen zu sparen. Sie können auch dabei helfen, die Conversion Rates von Werbekampagnen zu erhöhen und einzigartige Designs zu erstellen, welche das Branding der Marke stärken.
Die Zukunft des Brandings und Marketings
Doch wie sieht die Zukunft des Brandings und Marketings aus? Werden AI-Tools die menschliche Kreativität und Expertise komplett ersetzen? Ich denke, dass dies nicht der Fall sein wird. Zwar können AI-Tools dabei helfen, repetitive und zeitaufwendige Aufgaben zu automatisieren, jedoch wird die menschliche Kreativität und Expertise immer unersetzbar sein. Letztendlich sind es die Menschen, welche die Ideen und Werte einer Marke verkörpern und somit das Branding und Marketing prägen.
Klar ist jedoch, dass KI unsere Zukunft massgeblich beeinflussen wird. Es werden auch einige Jobs dieser Neuentwicklung wenigstens teilweise zum Opfer fallen. Programmierer:innen, Texter:innen, Designer:innen, usw. Und auch mein Job als Marketer ist davon betroffen. Im Grunde sehe ich alle Bürojobs mehr oder minder gefährdet. AI ist heute das, was die Automatisierung in der Industriellen Revolution darstellte.
Das gibt zu denken.
Auch dass KI-Tools, wie Chat GPT, zudem ein gefundenes Fressen für all jene sind, die im Schatten unserer digitalen Welt agieren. Phishing-Mails, die haarklein den Sprachstil sowie das CD eines Unternehmens widerspiegeln, sind dank Chat GPT & Co. im Handumdrehen erstellt.
Fakt ist aber auch, dass das alles unglaublich faszinierend ist. Zielgerichtetes AI-Marketing wird schon heute zigfach umgesetzt. Mittlerweile werden unter anderen zahlreiche Social-Media-Posts ausschliesslich von AI kreiert. Nicholas hat sich beispielsweise die Outline, beziehungsweise das Konzept für das anstehende NIKIN-Waldfest am XX.XX.XXXX von Chat GPT automatisiert erstellen lassen. Gefeiert wird dann aber persönlich. Vor Ort. In der Natur und – wenn du dein Handy für ein paar Stündchen ausschaltest – auf völlig analog.
Wichtig ist, dass du dich mit dem Thema auseinandersetzt. Heute. Am besten gleich. Mach dich mit der Anwendung von verschiedenen KI-Tools vertraut. Das Rennen hat begonnen. Wer hier die Nase vorne hat, der ist nicht nur im AI-Marketing voraus, sondern hat auch in vielen anderen «White-Collar Bürojobs» ein sicheres Standbein.
Tipps für den erfolgreichen Einsatz von AI im Business-Alltag
Tipp 1: Nutze “Act as”
Gib der AI eine Anweisung als was sie den Text schreiben soll. “Du bist ein Copywriting Spezialist” oder ein “SEO Spezialist”.
Tipp 2: Schneller als googlen
Auch wenn die Ausformulierung seine Zeit braucht, so kannst du einfache Fragen stellen und erhältst häufig eine brauchbare Antwort.
Tipp 3: Suche etwas Bestimmtes
Suchst du unter anderem bekannte Persönlichkeiten, die bestimmte Charakteristiken aufweisen, wie Nachhaltigkeit?
Tipp 4: Setze auf Iteration
Ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Nutzung von AI-Tools ist die Iteration. Denn je genauer die Anweisungen sind, desto besser werden die Ergebnisse. Es ist also wichtig, eine genaue Vorstellung zu haben und iterativ darauf hinzuarbeiten.
Tipp 5: Betrachte AI als Unterstützung und nicht als Ersatz
AI-Tools können repetitive und zeitaufwendige Aufgaben automatisieren und somit Zeit und Ressourcen sparen. Doch sie sollten immer als Unterstützung und nicht als Ersatz für menschliche Kreativität und Expertise betrachtet werden.
Fazit
Insgesamt zeigt das Experiment mit NIKIN, was alles mit AI-Tools im Bereich des Branding und Marketings möglich ist. Von der Erstellung eines passenden Namens und Slogans über die Gestaltung eines Logos und Farbschemas bis hin zur Generierung von Werbetexten und Designs können AI-Tools eine wertvolle Unterstützung für Unternehmen sein.
Doch trotz aller Möglichkeiten, die AI-Tools bieten, sollten sie immer als Unterstützung und nicht als Ersatz für menschliche Kreativität und Expertise betrachtet werden. Letztendlich sind es die Menschen, welche die Ideen und Werte einer Marke verkörpern und somit das Branding und Marketing prägen.
Ausblick
Die Zukunft des Brandings und Marketings wird mit Sicherheit auch von AI-Technologie geprägt sein. Dabei werden AI-Tools immer besser und können immer komplexere Aufgaben übernehmen. Doch es wird immer die menschliche Kreativität und Expertise benötigen, um eine Marke erfolgreich zu positionieren und zu vermarkten.
Es bleibt also spannend, welche Möglichkeiten die AI-Technologie in Zukunft noch bieten wird und wie Unternehmen sie bestmöglich nutzen können, um ihre Marken erfolgreich zu positionieren und zu vermarkten.
AI-Tools im Branding und Marketing: Wie NIKIN in 45 Minuten kopiert wurde
Erfahre, wie AI-Tools im Branding und Marketing eingesetzt werden können, um Unternehmen bei der Namensfindung und Erstellung von Werbetexten und Designs zu unterstützen. Entdecke die Anwendungsmöglichkeiten und Tipps für den Einsatz von AI im täglichen Geschäft.
Shownotes
Eingesetzte Tools
Weitere Tooltipps
- Notion.ai
Notiz und Wiki-App mit integrierter AI. - Runway Gen-1
Post-Production bei Videos (z.B. Wald Setting hinterlegen oder Person älter machen oder Design auf Shirt von Person ändern) - Beautiful.ai
Präsentationen verschönern - Play.ht
Text zu Stimme, geht sogar tlw. mit Schweizerdeutsch.