Inhalt
- Podcast und Video im Digital Marketing: Deine Stimme ist Key!
- Mit fundiertem Stimmtraining kann jeder gut sprechen
- Wie lassen sich Stimmen fürs Marketing trainieren?
- Die besten Stimmen im Marketing sind authentisch
- Präsentationstechniken für deine Auftrittskompetenz
- Stimmbildung vor dem Mikrofon
- Die richtige Stimmlage finden
- Die männlichen Stimmen im Marketing dominieren
- KI-Stimmen im Digital Marketing – die Zukunft?
- Mein Fazit zum Thema «Stimmen im Marketing»
Podcast und Video im Digital Marketing: Deine Stimme ist Key!
Wenn du vor der Kamera oder dem Mikrofon sitzt und etwas bewirbst, dann kommt es nicht nur darauf an, was du sagst. Wie du es sagst, ist mindestens ebenso wichtig. Das kennen wir alle aus eigener Erfahrung. Wenn ich einen Podcast anhöre oder – noch krasser – einer geführten Meditation folge und mir die Stimme des Sprechers oder der Sprecherin nicht taugt, dann schalte ich direkt ab. Egal, ob das Thema spannend ist oder die Medi in diesem Moment genau passt.
Es sind genau diese Augenblicke, die mir echt zu schaffen machen. Schliesslich sitze ich seit Jahren selbst vor dem Mikro. Ich rede vor Student:innen, moderiere Podcasts und produziere Video-Clips. Aber gibt es Leute, die, wie ich selbst, nach zwei Minuten den Ton abschalten, weil ihnen meine Stimme kalte Schauer über den Rücken jagt?
Mit fundiertem Stimmtraining kann jeder gut sprechen
Claudia ist der festen Meinung, dass wir alle das Zeug zu guten Sprecher:innen haben. Die Stimme ist ein Instrument, dass fast jeder spielen kann, aber nicht jeder perfektioniert hat. Ein Stimmtraining, beziehungsweise eine Ausbildung zum:r Sprecher:in ist allerdings eine Grundvoraussetzung, wenn du beispielsweise im Radio oder im TV als Moderator:in arbeiten möchtest. Das gilt auch für Werbespots oder das Vertonen von Filmen.
Warum eine fundierte Sprecher:in-Ausbildung in diesen Bereichen unerlässlich ist, das lässt sich an ein paar Hörproben erkennen, die Claudia auf Ihrer Website (Claudertasche.ch) als Referenzen bietet. Ihre Leidenschaft sind allerdings Kindergeschichten und Hörspiele, die Sie vorliest. Es ist irre, wie viele verschiedene Charaktere, Farbtöne und Stimmlagen Claudia in petto hat.
Wie lassen sich Stimmen fürs Marketing trainieren?
Es gibt zig Arten und Varianten, mit denen sich deine Stimme schulen lässt. Gib mal «Stimme trainieren» ins Suchfenster ein und lass dich dann überrollen. Nicht alle davon sind Gold wert.
Ein guter Weg, die Atemwege freizumachen, ist es, durch ein Röhrchen in eine gefüllte Wasserflasche zu blasen. Claudia setzt zudem auf Wein. Besser gesagt auf Weinkorken. Den nimmt sie in den Mund, wenn sie einen Text zum ersten Mal laut liest. Das hilft dabei, eine deutliche Aussprache zu entwickeln. Mit einem Korken im Mund musst du viel bewusstere Sprechbewegungen machen und auf deine Zunge achten.
Klar habe ich es ausprobiert. Und ganz ehrlich: Schön sieht das nicht aus. Meine Familie hat sich kollektiv vor Lachen auf dem Boden gekugelt (ROFL) und ich hätte mich fast verschluckt. Aber es hilft.
Das beste Mittel, um die Stimme auch während deiner Präsentation samtig und stark zu halten, ist es, immer wieder mal ein Schlückchen Wasser zu trinken. Und zwar ohne Kohlensäure und auf Raumtemperatur. Ausserdem vermeidest du somit, dass dein Mund austrocknet und das Gesagte somit einen schmatzenden Unterton enthält.
Die richtige Atemtechnik ist fundamental, wenn es darum geht, die Stimme für das Marketing zu trainieren. Wenn du nervös bist, dann steigert sich deine Atemfrequenz. Das ist von der Natur so eingerichtet und zwecks Sauerstoffzufuhr in Notsituationen auch gut so.
Wenn du allerdings als Sprecher:in vor dem Mikrofon stehst, dann wirkt sich die nervöse Atmung auf das Gesagte aus. So legst du beispielsweise Sprechpausen ein, um Luft zu holen. Diese Pausen sind aber nicht bewusst von dir gesetzt, was den Flow des Textes stört und bewirkt, dass dieser sich dann für deine Zuhörerschaft unharmonisch anhört. Ruhig und bewusst aus dem Bauch heraus zu atmen und zu sprechen, das gehört für professionelle Sprecher:innen zu den Grundfertigkeiten.
Mein Tipp: Meditiere regelmässig. Hier lernst du ganz bewusst zu atmen und darüber Ruhe zu finden.
Die besten Stimmen im Marketing sind authentisch
Das trifft ganz besonders auf Video- und/oder Podcast-Marketing zu. Claudia sieht hier grosses Verbesserungspotenzial. Ihrer Meinung nach verstellen sich viele Sprecher:innen, sobald sie vor einem Mikro oder einer Kamera sitzen. Dabei ist es wichtig, ganz natürlich mit dem Publikum zu kommunizieren. Sobald du fake wirkst, verliert auch dein Produkt an Glaubwürdigkeit.
Authentisch vor einem Publikum sprechen – ob physisch oder virtuell – fällt vielen Menschen schwer. Claudia hat hier einen einfachen, aber sehr wirksamen Trick. Stell dir vor, dass du vor einem einzigen Menschen sprichst, den du gut kennst, dem du vertraust und vor dem du dich nicht verstellen musst.
Anders sieht das bei Werbespots, Hörbüchern, Film-Vertonungen, etc. aus, in denen der oder die Sprecher:in verschiedenen Protagonisten:innen eine Stimme verleihen. Wenn Claudia Werbespots vertont, dann stellt sie sich vor, wie sie direkt mit den Kunden:innen, beziehungsweise mit der Zielgruppe spricht. Das hilft ihr dabei, sowohl den richtigen Ton zu treffen als auch die passende Energie in das Gesagte zu stecken.
Präsentationstechniken für deine Auftrittskompetenz
Auch hier ist deine Authentizität der Schlüssel zum Erfolg. Und noch etwas: Sei bereit, dazuzulernen. Es gibt in der Schweiz unzählige, richtig gute Kurse und Workshops, die deine Auftrittskompetenz auf das nächste Level heben. Rhetorik, Bühnenpräsenz, Körpersprache – die Lernerfolge stellen sich hier echt schnell ein.
Stimmbildung vor dem Mikrofon
Die meisten Stimmen, die du im Marketing hörst, kommen aus der Dose. Sprich, sie wurden – wie das klassische Selfie auch – aufgenommen und bearbeitet, bevor sie der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Und das ist auch gut so. Denn deine Präsenz, dein Wahrnehmungsgefühl und somit auch deine Stimme verändern sich, sobald du in ein Mikrofon sprichst. Anders als bei einer normalen Konversation mit einem Menschen redest du ganz gezielt auf einen Punkt. Ich beuge mich oft unbewusst zum Mikro hin, wenn ich einen Podcast aufnehme.
Laut Claudia ist das Sprechen vor dem Mikro reine Übungssache. Du lernst, dieses Werkzeug mit der Zeit zu beherrschen. So schafft sich Claudia für die Aufnahme ihrer Hörspiele viel Platz hinter dem Mikrofon. Nun kann sie die Rollen tatsächlich spielen. Sie geht mal nahe ans Mikro ran, mal spricht sie aus der Ferne. Sie kann körperlich in die verschiedenen Rollen schlüpfen, Mimik und Körpersprache freien Lauf lassen. All das lässt die Protagonisten:innen nur durch die Sprache bildlich werden.
Im direkten Gespräch – beispielsweise im Rahmen eines Podcasts – hilft es unglaublich, den Pegel des Mikros im Auge zu behalten. So siehst du direkt, ob du zu nah dran bist oder zu leise redest. Sei dir aber bewusst, dass du ohne eine Ausbildung als Tontechniker:in und entsprechend hochwertigem Studio-Equipment wahrscheinlich keinen lupenreinen Sound hinbekommst.
Das ist aber auch OK, denn ein gutes Mikrofon und etwas Nachjustieren reicht für einen Podcast beziehungsweise ein YouTube-Video in aller Regel vollkommen aus. Zudem lassen sich auch hier bereits KI-Tools nutzen, die deine Stimme in der Nachbereitung studiomässig aufpolieren.
Die richtige Stimmlage finden
Dass du während deines Marketing-Podcast verschiedene Stimmlagen nutzen musst, das ist eher unwahrscheinlich. Ganz anders verhält sich das bei Werbespots oder Hörspielen, in denen du verschiedene Charaktere stimmlich darstellen möchtest. Die richtige Stimmlage zu finden und zwischen den jeweiligen Tonlagen zu wechseln, das zählt zu den hohen Künsten professioneller Sprecher:innen.
Claudia nutzt hier ein Stimmtraining, welches sie «Absummen» nennt. Du redest in einer Stimmlage und bevor du zur nächsten wechselst, summe so lange hoch oder runter, bis du die Stimmlage des jeweiligen Charakters triffst.
Die männlichen Stimmen im Marketing dominieren
Ist dir das auch schon aufgefallen? Man hört im digitalen Marketing vornehmlich männliche Stimmen. Das liegt laut Claudia einerseits daran, dass wir als Menschen dunklen Stimmen eher Vertrauen schenken als hellen Tonlagen.
Viel bezeichnender ist aber der Grund, dass die Kunden:innen von Marketingagenturen, Filmproduktions-Firmen, etc. sich in den meisten Fällen für einen männlichen Sprecher entscheiden. Vorausgesetzt natürlich, dass es das Produkt oder die Brand zulässt beziehungsweise die Zielgruppe nicht ausschliesslich weiblich ist.
An Nachwuchs-Sprecherinnen fehlt es laut Claudia nicht. Das ist klasse, denn meiner Meinung nach sollte diesbezüglich ein Umdenken stattfinden. Ich finde nämlich, dass sich die meisten männlichen Stimmen im Marketing gleich und langweilig anhören. Klar gibt es Ausnahmen, aber weibliche Stimmen decken ein viel weiteres Feld an Klangfarben ab und machen das Zuhören spannender.
KI-Stimmen im Digital Marketing – die Zukunft?
Wir kommen um künstliche Intelligenzen nicht mehr herum. Schon gar nicht im digitalen Marketing. Und auch nicht, wenn es darum geht, Erklärvideos, Werbespots, etc. vertonen zu lassen. Du kannst ganz easy ein paar Stimmaufnahmen von dir in einen Sprachsynthesizer einsprechen und daraus dann ganze Vorträge zusammenstellen lassen.
Claudia ist sich sicher, dass KI auch in ihrem Job einiges auf den Kopf stellen wird. KI-Tools sind eine gute Wahl, wenn es darum geht, beispielsweise monotone Erklärvideos vertonen zu lassen. Zwei gängige KI-Sprachgeneratoren sind Murf.ai und PlayHT.
Sobald aber emotionale Geschichten mit verschiedenen Charakteren – zum Beispiel Hörspiele für Kids – eingesprochen werden, dann wird nach Claudias Einschätzung KI noch sehr lange nicht in der Lage sein, die menschliche Stimme zu ersetzen.
Mein Fazit zum Thema «Stimmen im Marketing»
Wenn du deine Auftrittskompetenz nachhaltig verbessern möchtest, dann investiere etwas Zeit und Geld in ein fundiertes Stimmtraining. Baue deine Präsentationstechnik aus, indem du beispielsweise Rhetorik-Workshops belegst, deine Stimmbildung übst und dich mit Körpersprache und Mimik auseinandersetzt.
Falls du die Vertonung von Werbespots an Profis abgibst, dann gehe mit der Zeit. Engagiere Sprecherinnen, anstatt – wie viele andere Marktbegleiter – auf männliche Sprachmonotonie zu setzten.
Für mich steht zudem fest, dass KI auch in Bezug auf die Stimmen im Marketing zukünftig eine grosse Rolle spielen wird. Daher mein Tipp: Lade dir ein KI-Sprachgenerator runter, mit dem du dich beschäftigst. Selbst wenn dir die Ergebnisse noch nicht gefallen, dann heb sie auf und warte ein paar Monate. Innerhalb dieser Zeit hat sich in Sachen KI schon wieder so viel getan, dass du die alten Ergebnisse um ein Vielfaches verbessern kannst.
Wenn du noch mehr zum Thema Stimmen im Marketing erfahren möchtest oder dir Fragen dazu unter den Fingern brennen, dann kontaktiere uns. Mich über alle gängigen BEYONDER-Kanäle und Claudia via LinkedIn oder ihre Website.
Shownotes
