Cyberkriminalität auch gegen Unternehmen: Schütze dich vor den unsichtbaren Gefahren

13.8.2024
Lesezeit: 9 Minuten

Cyberkriminalität bedroht unsere digitale Welt. Bernhard Droz von der Kantonspolizei Aargau zeigt die Gefahren und wie du dich effektiv schützen kannst. Jetzt zum luege, läse und lose!

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Inhalt auf einen Blick

Cyberkriminalität: Die unterschätzte Gefahr für uns alle

Cyberkriminalität betrifft nicht nur grosse Konzerne, sondern auch Einzelpersonen und kleine Unternehmen. Täglich kommen Menschen zur Polizei, weil ihnen Geld gestohlen oder ihre Daten missbraucht wurden. Phishing-Attacken, bei denen gefälschte E-Mails dazu verleiten, sensible Informationen preiszugeben, sind nur ein Beispiel. Bernhard Droz, Dienstchef IT Forensic bei der Kantonspolizei Aargau, erklärt, dass die Täter immer raffinierter werden. Unterstützt durch künstliche Intelligenz, können sie täuschend echte E-Mails und Webseiten erstellen, die selbst für geschulte Augen schwer zu erkennen sind.

In den letzten Jahren hat sich die Qualität der Phishing-Mails erheblich verbessert. Früher konnte man sie oft an Schreibfehlern oder seltsamen Zeichen erkennen, doch heute wirken sie professionell und sind in perfektem Deutsch verfasst. Dies erhöht die Gefahr, dass ahnungslose Personen in die Falle tappen und beispielsweise auf einen gefälschten Link klicken, der ihre Bankdaten stiehlt.

Bernhard betont, dass die Schweiz trotz ihrer hohen Sicherheitsstandards nicht vor Cyberkriminalität gefeit ist. Besonders betroffen sind dabei nicht nur Privatpersonen, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Diese sind oft das Ziel, weil sie im Vergleich zu grossen Konzernen weniger in ihre IT-Sicherheit investieren. Der finanzielle Schaden kann enorm sein, wenn beispielsweise durch einen Klick auf einen infizierten Link ganze Unternehmensnetzwerke lahmgelegt werden.

Internationale Cybersecurity: Globale Zusammenarbeit für mehr Sicherheit

Die Cyberkriminalität kennt keine Grenzen, und oft agieren die Täter international. Hier kommt die internationale Zusammenarbeit ins Spiel, die für die Bekämpfung von Cyberkriminalität unerlässlich ist. Der Budapester Vertrag, auch bekannt als Cybercrime-Konvention, ermöglicht es Strafverfolgungsbehörden weltweit, effizienter zusammenzuarbeiten. Bernhard Droz erläutert, dass Plattformen wie Meta (Facebook) und Google eng mit Strafverfolgungsbehörden kooperieren, um kriminelle Aktivitäten zu unterbinden. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, schneller auf Bedrohungen zu reagieren und globale Angriffe effektiver abzuwehren.

Ein konkretes Beispiel ist die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Identitätsdiebstahl. Seit Kurzem ist es in der Schweiz verboten, Identitäten zu kopieren und zu missbrauchen. Wenn du Opfer eines solchen Diebstahls wirst, ist es wichtig, dies sofort zu melden. Die internationalen Partner und die Schweizer Behörden können dann gemeinsam daran arbeiten, den Täter zu finden und weitere Schäden zu verhindern.

Fake-Profile in Social Media: Die versteckte Gefahr

Social-Media-Plattformen wie TikTok, Facebook und Instagram sind ein weiteres beliebtes Ziel für Cyberkriminelle. Fake-Profile sind dabei eine gängige Methode, um an persönliche Daten zu gelangen oder betrügerische Aktivitäten durchzuführen. Bernhard Droz berichtet von Fällen, in denen prominente Personen oder sogar normale Nutzer von gefälschten Profilen imitiert wurden, um andere Nutzer zu betrügen.

Ein solcher Fall betraf auch mein TikTok-Profil. Die Betrüger kopierten mein Profil und nutzten das Fake-Profil, um anderen Nutzern angebliche Finanzberatungen anzubieten und dadurch Geld zu ergaunern. Solche Vorfälle können nicht nur finanziellen Schaden verursachen, sondern auch den Ruf der betroffenen Person schädigen.

Es ist daher wichtig, verdächtige Aktivitäten sofort zu melden. Plattformen bieten oft spezielle Formulare an, um Fake-Profile zu melden. Auch hier spielt die Zwei-Faktor-Authentifizierung eine wichtige Rolle, um den eigenen Account besser zu schützen. Bernhard Droz empfiehlt, wachsam zu bleiben und die eigenen Social Media Profile regelmässig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass keine unautorisierten Aktivitäten stattfinden.

So schützt du dich vor Cyberangriffen: Die besten Massnahmen

Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) nutzen: Um sich vor Cyberangriffen zu schützen, ist die Nutzung der Zwei-Faktor-Authentifizierung unerlässlich. Diese Methode sorgt dafür, dass neben dem Passwort ein zusätzlicher Sicherheitscode eingegeben werden muss, der meist über das Mobiltelefon generiert wird. Dies erschwert es den Angreifern erheblich, Zugriff auf deine Konten zu bekommen, selbst wenn sie dein Passwort kennen.

Regelmässige Software-Updates durchführen: Ein weiteres essenzielles Element der Cybersecurity ist die regelmässige Aktualisierung von Software und Betriebssystemen. Sicherheitsupdates schliessen oft neu entdeckte Schwachstellen, die Cyberkriminelle ausnutzen könnten. Bernhard weist darauf hin, dass insbesondere Unternehmen hier besonders wachsam sein müssen, da veraltete Systeme ein leichtes Ziel darstellen.

Unterstützung durch Polizei und NCSC: Die Polizei und das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Cyberkriminalität. Sie bieten nicht nur Unterstützung bei der Aufklärung von Straftaten, sondern auch präventive Beratungen an. Wenn ihr Opfer einer Cyberattacke werdet, ist es wichtig, den Vorfall umgehend bei der Polizei zu melden. Nur so können die Täter verfolgt und zukünftige Angriffe verhindert werden.

Mitarbeitende schützen: Ein weiteres wichtiges Element ist die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter. In vielen Fällen sind menschliche Fehler der Grund für erfolgreiche Cyberangriffe. Durch regelmässige Schulungen können Mitarbeiter lernen, verdächtige E-Mails zu erkennen und zu vermeiden. Es ist auch ratsam, klare Richtlinien für den Umgang mit sensiblen Daten zu etablieren und durchzusetzen.

117 auch bei Cyberkriminalität

Bei Cyberkriminalität ist schnelles Handeln entscheidend. Bernhard betont, dass viele Betroffene oft zögern, den Vorfall zu melden, weil sie nicht sicher sind, ob es sich um einen echten Notfall handelt. Doch es gibt klare Indikatoren dafür, wann du die Polizei über die Notrufnummer 117 kontaktieren solltest.

Phishing-Angriffe: Wenn du auf einen verdächtigen Link geklickt und sensible Daten wie deine Bankinformationen oder Passwörter eingegeben hast, rufe sofort die 117 an. Ein Beispiel aus dem Skript zeigt eine Person, die auf einen Phishing-Link klickte und ihr Bankkonto dadurch geleert wurde. Die Polizei kann dir helfen, weitere Schäden zu verhindern und die notwendigen Schritte zur Sicherung deiner Konten zu unternehmen.

Ransomware-Erpressung: Sollte dein Computer oder deine Dateien plötzlich gesperrt sein und ein Lösegeld gefordert werden, handelt es sich um einen klaren Fall von Cyberkriminalität. Im Skript wurde ein solcher Fall beschrieben, bei dem alle Dateien auf einem Computer verschlüsselt wurden. Rufe die 117 an, um professionelle Hilfe zu erhalten. Die Polizei kann den Angriff untersuchen und dir Anweisungen geben, wie du weiter vorgehen sollst.

Ungewöhnliche Kontoaktivitäten: Wenn du feststellst, dass Geld von deinem Konto verschwunden ist oder unautorisierte Transaktionen stattfinden, zögere nicht, die 117 zu wählen. Ein Beispiel aus dem Skript beschreibt einen Mann, der bemerkte, dass sein Bankkonto nach einem Phishing-Angriff leer war. Die Polizei kann diese Aktivitäten verfolgen und möglicherweise den Täter identifizieren.

Fazit

Cyberkriminalität ist eine ernste Bedrohung für Einzelpersonen und Unternehmen. Die Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung, regelmässige Software-Updates und die Schulung von Mitarbeiter sind essenziell, um sich zu schützen. Schnelles Handeln und die Meldung von Vorfällen an die Polizei (117) und das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) können den Schaden begrenzen und helfen, die Täter zu verfolgen.

Shownotes

https://www.antiphishing.ch/de/

https://scd-dna.ch/

https://www.ncsc.admin.ch/ncsc/de/home.html

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