Inhalt in Kürze
- Der Kern aller Präsentationstechniken ist der Mensch
- Drei Tipps für die Präsentationsvorbereitung
- #1 Deine Zielgruppe (aka. das Publikum)
- #2 Deine Rolle als Referent:in
- #3 Wie wendest du die Präsentationsfolien an?
- Präsentation erstellen: Merkmale einer guten Folie
- Präsentationsfolien als Handouts – Hybridlösungen
- Warum immer mit PowerPoint präsentieren?
- Präsentationstechnik: Animationen auf Präsentationsfolien
- Richtig Präsentieren: nicht vor, sondern fürs Publikum
- Storytelling als Teil deiner Präsentationstechnik
- Mein Fazit zum Thema Präsentationstechnik
Der Kern aller Präsentationstechniken ist der Mensch
Ellen ist CEO der FolienWerke. Eine Agentur, die sich nicht dem Design und der Kreation von griffigen Präsentationsfolien und Erklärvideos widmet. Ellen und ihr Team ermöglichen ihren Kunden:innen das komplette Programm. Von der Gestaltung über die Beratung bis hin zur Ausbildung in Form von Storytelling-, Design- und Rhetorik-Workshops.
Der wichtigste und zugleich auch einfachste Präsentationstipp, den Ellen gleich zu Beginn unseres Gesprächs hervorhebt, ist es, den Menschen in den Vordergrund aller Bemühungen zu stellen. Und damit spricht sie mir aus der Seele. Ich plädiere seit je her für mehr Menschlichkeit im Marketing und habe zu diesem Thema den einen oder anderen Podcast / Blogbeitrag gepostet.
Zu präsentieren ist nicht alleine gleichbedeutend mit vortragen. Wenn du eine PowerPoint-Präsentation oder auch einzelne Slides als informativen Anhang und/oder als Handout an deine Kunden:innen schickst, dann präsentierst du ja auch.
Dennoch verbinden wir das Wort ‘Präsentation’ automatisch mit dem Vortrag. Und hier ist es laut Ellen unglaublich wichtig, nicht die Folie in den Vordergrund zu rücken, sondern dich und dein Publikum. Eine Präsentation ist kein Monolog, sondern eine Kommunikation. Wenn dir das bewusst ist, dann hast du bereits das Fundament für eine packende Präsentation gelegt.
Drei Tipps für die Präsentationsvorbereitung
#1 Deine Zielgruppe (aka. das Publikum)
Wenn du eine Präsentation hältst und es verändert sich nichts für deine Zuhörerschaft, dann spar dir die Mühe. Bleib daheim. Denn solche Präsentationen stehlen nicht nur dir die Zeit, sondern auch jedem anderen, der sich damit auseinandersetzen muss.
Mach dir schon im Vorfeld darüber Gedanken, wer im Zuschauersaal sitzt. Um das besser einordnen zu können, machst du – wie im Marketing auch – eine Persona-Analyse. Mit diesen drei Fragen kannst du gut abschätzen, für wen du die Präsentation erstellst:
Wer ist dein Publikum?
Dieses besteht – höchstwahrscheinlich – aus mehreren Personen. Finde zum Beispiel heraus, wie alt deine Zuhörerschaft im Durchschnitt ist. Wie ist die Geschlechterverteilung? Wie steht es mit dem Bildungsstand? Welchen Job, welche Hobbys, welches Auto? Desto mehr du über dein Publikum in Erfahrung bringst, desto zielgerichteter, beziehungsweise publikumsgerechter, kannst du deine Präsentation konzipieren.
Warum sind die hier?
Welche Motivation hat dein Publikum, deiner Präsentation zu lauschen? Welche Probleme bestehen? Welche Lösungen werden erwartet? Sind die Teilnehmer:innen freiwillig hier, und haben eventuell dafür bezahlt? Oder wurden die von der Chefetage dazu verdonnert?
Welche Widerstände bestehen im Publikum?
Vorurteile, andere Ansichten, Skepsis und Ängste – zu Beispiel vor Veränderungen – sitzen mit im Zuschauersaal. Wenn du diese schon im Vorfeld antizipierst, dann kannst du deine Präsentation dahin gehend ausrichten. Und du bist auf eventuell kritische Fragen vorbereitet.
#2 Deine Rolle als Referent:in
Was willst du mit der Präsentation erreichen? Diese Frage scheint auf den ersten Blick trivial und selbsterklärend. Das ist sie aber nur in den seltensten Fällen. Jede Präsentation soll etwas verändern: die Motivation, den Wissensstand, die Ansichten, etc.
Dir muss es von Anfang an klar sein, wohin die Reise gehen soll. Schreibe dir dazu beispielsweise die drei wichtigsten Lernziele auf. Definiere konkrete Handlungen und/oder die Einstellung des Publikums vor und nach der Präsentation.
#3 Wie wendest du die Präsentationsfolien an?
Es ist tatsächlich so, dass sich nur die wenigsten Anwender:innen beim Folien-Design darüber Gedanken machen, was die Slides letzten Endes bewirken sollen. So wird PowerPoint geöffnet, alle vorhandenen Informationen auf ein paar Folien geklatscht und fertig.
Dabei ist es unglaublich wichtig zu unterscheiden, ob die Folie als Unterstützung für dich als Redner:in gedacht ist. Oder ob sie als eigenständiges Informationsmedium (Handout) agiert. Daraus leitet sich die komplette Folienstruktur ab.
Präsentation erstellen: Merkmale einer guten Folie
Wenn es um die Präsentationsfolien geht, gibt es zwei wichtige Dinge zu beachten.
Ein Indiz für eine gute Präsentation-Slide ist die 2-Sekunden-Regel. Wenn du deinem Publikum eine Folie zeigst, dann muss der Inhalt sehr schnell erfassbar sein. Zeige die Folie für zwei Sekunden, und frage dann dein (Test-) Publikum, was darauf zu sehen war.
Wichtig: In diesen zwei Sekunden geht es nicht darum, den kompletten Kernpunkt der Folie zu verstehen. Ziel ist es, dass der Inhalt nur grob erfasst wird und die Betrachtenden eine Idee davon bekommen, um was es geht. Schliesslich bist du als Referent:in dafür zuständig, alle Details zu erklären. Wurde der Inhalt / das Thema nicht oder falsch erfasst, dann hast du noch etwas Arbeit vor dir.
Ein weiteres Merkmal einer gut gestalteten Folie ist ihre Unfähigkeit, sich selbst zu erklären. Du bist der Dreh- und Angelpunkt deines Vortrags. Nicht die Folie. Sie nimmt nicht die Hauptrolle ein und sie dient schon gar nicht als Teleprompter, von der du abliest. Eine gute Slide untermalt und verstärkt deine Aussagen.
Daraus lässt sich ein weiterer, wichtiger Präsentationstipp ableiten. Betrachte Folien als Handouts als eine komplett andere Nummer gegenüber denen, die du für deinen Vortrag benutzt. Ergo solltest du die Präsentation und das Handout separat voneinander kreieren. Das ist im Alltag nicht immer einfach.
Präsentationsfolien als Handouts – Hybridlösungen
Es kommt beispielsweise vor, dass du eine Präsentation kreierst, deren Folien vorab schon an die Teilnehmer:innen zu Vorbereitungszwecken geschickt werden. Hier gibt es ein paar Hybridlösungen:
Kreiere zu jeder visuellen Präsentationsfolie eine Info-Folie. Diese kannst du dann während des Vortrags ausblenden und als Handouts verwenden.
Schreibe alle Detailinformationen als Notiz zur jeweiligen Folie auf. Diese unterstützen dich nicht nur während des Vortrags, sondern lassen sich auch als Handouts ausdrucken.
Präsentationsfolien mit Animation. Hier kannst du die Animation so einrichten, dass der informative Textinhalt während der Präsentation nicht sichtbar ist oder erst eingeblendet wird, wenn du bereits darüber gesprochen hast.
Warum immer mit PowerPoint präsentieren?
Es gibt Alternativen. Google Slides, zum Beispiel. Aber um den Urvater aller Präsentationsoftwares kommen wir immer noch nicht herum. Die Frage nach dem Warum klärt Ellen mit dem schlagenden Argument, dass PowerPoint seinen Marktbegleitern in Sachen Funktion und Funktionalität einfach voraus ist.
Derzeit mausert sich allerdings eine Softwarelösung für Präsentationen zum ernst zu nehmenden PPT-Konkurrenten. Die Rede ist von Canva. Laut meines Wissens arbeiten viele Social-Media-Plattformen mit diesem Tool. Ellen und ihr Team haben sich mit Canva auseinandergesetzt und sehen darin viel Potenzial. Aber um PowerPoint vom Thron zu stossen, dazu reicht es ihrer Meinung nach noch nicht.
Dann sollte man in Betracht ziehen, wozu man die jeweilige Software einsetzt. Wenn du Folien kreierst, die deinen Vortrag unterstützen, dann kannst du mit alternativen Softwarelösungen schon viel machen. Sobald es aber etwas aufwendiger wird – beispielsweise durch den Einsatz von ausgeklügelten Animationen – dann ist PowerPoint DAS Ding. Zudem macht es PowerPoint im Vergleich zu allen anderen Präsentationstools einfach, Folien im Corporate Design zu kreieren. Das ist gerade in Bezug auf Firmenpräsentationen unglaublich wichtig.
Präsentationstechnik: Animationen auf Präsentationsfolien
Braucht es die wirklich?
Laut Ellen unbedingt. Visualisierungen und Animationen spielen eine zentrale Rolle beim Präsentieren. Hierbei empfiehlt die Expertin den Einsatz von Bildern und Grafiken, um die Botschaft zu veranschaulichen und das Publikum zu fesseln. Auch Animationen, die einerseits die Ästhetik steigern, aber auch funktional eingesetzt werden können, lockern die Präsentation auf und führen das Publikum besser durch den Vortrag.
Das funktioniert, weil bewegte Bilder Interesse schaffen und wachhalten. Animationen sorgen für Aufmerksamkeit, was gerade im Online-Bereich enorm wichtig ist. Hier musst du – beziehungsweise deine Präsentation – auffallen. Hervorstechen. Lauter sein.
Ebenso wichtig ist die Fähigkeit von Animationen, komplexe Inhalte schrittweise zu verdeutlichen. Mit dieser Präsentationstechnik unterlegst du deine gesprochene Darstellung optisch, was sie für dein Publikum leichter nachvollziehbar macht.
Richtig Präsentieren: nicht vor, sondern fürs Publikum
Wie du auf dein Publikum wirkst, das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst kommt es darauf an, ob die Präsentation virtuell oder live stattfindet. Davon abhängig legst du mehr Augenmerk auf deine Mimik (virtuell) oder deine gesamte Körpersprache (live). Ein paar Grundregeln der Präsentationstechnik bleiben allerdings immer bestehen.
Der Grundstein eines guten Auftritts liegt in der Empathie mit deiner Zuhörerschaft. Wenn du dich einfühlst und weisst, wo die Ängste, Probleme, Freuden, Stärken, usw. liegen, dann kannst du deinen Vortrag sowie deine Bühnenpräsenz dahingehen optimieren.
- Passe die Tonalität dem Publikum an – z. B.: Du oder Sie, lässig oder sachlich.
- Achte auf deine Körpersprache – aufrechter Stand, beide Füsse fest auf dem Boden, natürlicher Blickkontakt, etc.
- Setze Gestiken gezielt ein, um Kernpunkte zu untermauern.
- Klare Rhetorik – punktiert, deutlich, empathisch.
- Ganz wichtig: Sei authentisch.
Storytelling als Teil deiner Präsentationstechnik
Storytelling ist ein Grundpfeiler guter Präsentationen. Das gilt für das Marketing im Allgemeinen, wie du unter anderen aus meinem Podcast «Storytelling im Marketing mit Timo Wäschle» erfährst.
Wenn sie gut strukturiert und erzählt werden, fesseln Geschichten das Publikum und stellen eine emotionale Verbindung her. Das Storytelling hilft dir, eine Systematik zu erstellen, was du wann erzählst. Leitfaden dafür ist der Spannungsbogen. Hier gibt es verschiedene Varianten, doch im Grunde baut sich jede Geschichte vom Anfang über den Mittelteil bis zum Ende auf. Eine gute Präsentation nimmt sich dieser Gliederung an.
Zusätzlich stellt Storytelling die Frage: Wie sagt man Dinge? Dafür können verschiedene Stilmittel eingesetzt werden. Metaphern zum Beispiel. Hier schliesst sich der Bogen zu den Folien, welche der gesprochenen Verbildlichung Gestalt verleihen.
Mein Fazit zum Thema Präsentationstechnik
Wenn du eine erfolgreiche Präsentation erstellen und präsentieren möchtest – und davon gehe ich aus – dann nimm dir Ellens Tipps und Tricks zu Herzen. Eine gute Vorbereitung, eine ansprechende Visualisierung und eine überzeugende Präsentationstechnik sind hierbei entscheidend. Aber noch lange nicht alles. Mein Tipp: Höre dir den korrespondierenden Podcast «Präsentationstechnik - Profitipps für deinen nächsten Vortrag» an und überzeuge nicht nur dich selbst, sondern auch dein Publikum.
Shownotes