So produzierst du viel Content in kurzer Zeit

12.4.2024
Lesezeit: 9 Minuten

Lust auf effiziente Content-Erstellung? Entdecke, wie einige Internetpersönlichkeiten und Unternehmen es schaffen, monatlichen Content an nur einem Tag zu kreieren. Lerne ihre Strategien und tippe in die Tasten!

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Inhalt auf einen Blick

Der Inhalt in Kürze:  

  1. Die Stolpersteine der Content-Erstellung
  2. Aus einem Content zu viel Content: Long-Content zu Short-Content
  3. Plane voraus! - Wie aus einem Video zig Content entsteht
  4. Quadratisch, Portrait oder Landscape - so produziert man für jedes Format
  5. Netflixing your communication
  6. Zeitaufwand & Content-Recycling

Die Stolperstein der Content-Erstellung

Blogs, Social-Media-Profile, YouTube-Channel, Newsletter und Websites: Alles schreit nach Content. Am besten in zeitlich gut getakteten Abständen, damit die Relevanz für die User erhalten bleibt. Wenn diese Verantwortung in deinen Schoss fällt – sei es für deinen privaten Internetauftritt oder weil es nun mal Teil deiner Stellenbeschreibung ist – dann hast du einen schönen Batzen Arbeit vor dir. Vor allem dann, wenn du Content zu Themen erschaffen musst, von denen du wenig bis gar keinen Plan hast. Klar. Du kannst zum Beispiel den IT-Kollegen bitten, dir einen fachspezifischen Text zu verfassen. Doch es kann durchaus sein, dass dieser dankend abwinkt. Und so bleibt es an dir hängen, jeden Tag zig neue Texte zu schreiben, Videos aufzunehmen und Grafiken zu erstellen, die du online stellen kannst. Unmöglich? Nein!

Nicht jeder ist ein Content Creator

Schon einen vernünftigen Blogbeitrag pro Woche zu erstellen, ist nicht ohne. Vor allem dann, wenn dir das Texten eh schon schwerfällt und/oder dir das Thema nicht liegt oder dich nicht interessiert. Auf die Hilfe vom IT-Experten kannst du lange warten, und auch deine direkten Kollegen wollen mit der Schreibarbeit nichts zu tun haben. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie du den gesamten Prozess der Content-Erschaffung beschleunigen kannst.

Ich treibe dieses Thema schon seit Jahren voran. Sei es bei direkten Kunden oder in diversen Agenturen. In dieser Funktion bleibe auch ich immer wieder an den oben beschriebenen Stolpersteinen hängen.

Um bei meinem Beispiel zu bleiben: Ein Programmierer schreibt Code. Das kann er. Einen langen Blogbeitrag verfassen, das liegt ihm in der Regel nur sehr wenig. Aber als Agentur oder Tech-Startup kannst du und willst du nicht nur über die hippen Marketing-Themen schreiben, sondern auch mal etwas mehr deine Fachexpertise zeigen. Und was dem Code-Ninjas nicht liegt, das schiebt man nun mal gerne auf die lange Bank. Im Umkehrschluss bist du aber dafür verantwortlich, Content zu besorgen, der in regelmässigen Abständen veröffentlicht werden muss. Eine Option ist es, den Text zu einem unvertrauten Thema selbst zu verfassen. Doch auch diese Herangehensweise ist suboptimal.

Es gilt zunächst einmal nicht zu verzweifeln, sondern anzuhalten, nachzudenken und dann erst zu handeln.

Probier ein anderes Format

Diese Frage solltest du dir als Erste stellen. Es kann durchaus sein, dass ein Blogartikel als einziges Medium nicht ausreicht. Oder, dass die anvisierte Zielgruppe eher Videos und/oder Podcasts als Informationsquellen nutzt.

Und genau hier präsentiert sich auch schon die erste Lösung: Dem IT-Experten fällt es unter Umständen viel leichter, über sein Fachgebiet zu reden, als darüber zu schreiben. Aus den Video- oder der Audioaufnahme lässt sich dann ganz easy ein Text erstellen.

Mit diesem Ansatz eröffnet sich eine geniale Herangehensweise, um massenhaft Content zu generieren.

Aus einem Content mehrere Formate erstellen

Long-Content (LC) lässt sich mit «langem Inhalt» übersetzen. Ausführliche Texte, Podcasts und Videos, die sich gesamtheitlich mit einem Thema befassen, fallen unter diese Bezeichnung.

Short-Content (SC) – also kurze Inhalte – sind die einzelnen Teile, die sich aus einem Long-Content extrahieren und verwenden lassen: Grafiken, Zitate, Aufzählungen, kurze Textpassagen, Video-Clips, Slide-Shows, GIFs etc.    

Ein guter Blogartikel kann verschiedene Merkmale aufweisen. Er muss aber vor allem eins sein: verständlich. Grafiken sind dazu ein probates Mittel. Sie machen komplexe Textpassagen begreifbarer und leichter verdaulich. Sie dienen als ‘Lesepausen’ und lockern den Text auf. Und: Sie lassen sich super als Short-Content verwenden! Sei dies auf sozialen Netzwerken, als Teil eines Newsletters, usw.    

Wenn du einen Long-Content erstellt hast – sei das der besagte Blogbeitrag, ein 10- bis 15-minütiges YouTube-Video oder einen Podcast – dann hast du quasi eine Inhalts-Vorratskammer, aus der du sehr lange schöpfen kannst.

Plane voraus - Wie aus einem Video unzählige Content-Snippets entsteht

Jeder Prozess fängt mit der Planung an. Das verhält sich in Sachen Content-Erstellung genauso. Bevor du also einen Long-Content ins Leben rufst, mache dir vorab Gedanken darüber, welchen Short-Content du dort einfügen kannst. So lassen sich beispielsweise Diagramme, Bilder, Zitate oder auch kurze Textpassagen als Snack-Content auf Facebook & Co. posten. Mehrere Grafiken kannst du als kurze Slide-Show featuren. Wichtig ist, dass du das in den Prozess mit einplanst.

Nutze Kapitel in Videos

Es soll ein Video zum Thema «Wie kann man viel Inhalt effizient und schnell produzieren?» gedreht werden. Der Inhalt dreht sich um bestimmte Kernaussagen, die ich gerne mit ‘Key-Takeaways’ beschreibe.

Ein Key-Takeaway setzt sich zum Beispiel damit auseinander, wie sich aus einem Long-Content mehrere Short-Contents extrahieren lassen. Diesen Punkt erklärst du im Rahmen des Videos dementsprechend ausführlich. Und damit hast du bereits geniale Short-Content-Formate erschaffen:

  • Schneide diese relevante Passage raus und stelle sie als 30- bis 60-Sekunden-Video auf verschiedene Plattformen wie Instagram und TikTok.
  • Weiterhin lässt sich daraus prima eine kleine Slideshow erstellen, die du dann z. B. auf LinkedIn posten kannst.

Zwei Short-Contents aus einem Key-Takeaway sind ja schon nicht schlecht. Mit Übung geht  da noch mehr!

Vom Video zum Podcast zum Text

Der Schritt vom Video zum Podcast ist schnell getan. Voraussetzung dazu ist eine hochwertige Tonspur. Du musst also auch diesen Schritt bereits bei der Prozessplanung in Betracht ziehen. Den Podcast veröffentlichst du dann ebenfalls auf diversen Plattformen.

Die Tonspur lässt sich natürlich auch noch verwenden, indem du sie transkribierst oder – wenn dir das zu viel Aufwand ist – von einem Texter transkribieren lässt. Diese Abschrift bildet wiederum das Rahmenwerk für einen genialen Blogartikel.

Aus 1 wird 9

Dir steht jetzt folgender Content zur Verfügung:

  1. 1x Video (LC)
  2. 3x Kurz-Video zum Key-Takeaway (SC)
  3. 3x Slideshow zum Key-Takeaway (SC)
  4. 1x Podcast (LC)
  5. 1x Blogartikel (LC)
  6. = 9 Contents!

Da dein Long-Content-Video aber mindestens noch ein oder zwei weitere Key-Takeaways highlightet, lassen sich daraus ebenfalls zwei Short-Contents ableiten. Damit sind wir bereits bei sieben oder gar neun Content-Formaten, die dir zur Verfügung stehen.

Eine kurze Zusammenfassung aller Key-Takeaways spielt dir ein weiteres Format ein und bringt deinen Content-Vorrat auf beachtliche 10! Wie wäre es dann noch mit einem humorvollen «Behind-the-Scene-Video» mit allen Patzern und Versprechern, die dir während der Aufnahme unterlaufen sind? Nun bist du bei 11 verschiedenen Content-Formaten. Damit lässt sich ja schon ordentlich was anfangen.

Das Ende der Fahnenstange ist aber immer noch nicht erreicht. Vielleicht enthält das Video ein schönes Zitat oder ein paar aussagekräftige Bilder, auf die du kurz eingehen kannst.

Aus den rund 45 Minuten, die du zur Aufnahme des ursprünglichen Videos investiert hast, lassen sich schlussendlich 15 Content-Formate ableiten. Nicht schlecht, oder?

Vorbereitung ist die halbe Miete

Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheinen mag, muss dies nicht so sein. Der Trick besteht in der Vorbereitung. Überlege dir im Voraus schon, was du genau vermitteln möchtest und welcher Short-Content aus deinem Long-Content abgeleitet wird.

  • Definiere alle Key-Takeaways.
  • Nimm jede Kernaussage unter die Lupe.
  • Hebe die effektive Aussage hervor.
  • Überlege dir, was du deinen Zuhörern mit auf den Weg geben möchtest.

Aus diesen Erkenntnissen leiten sich dann die Short-Contents ab. Dir fällt es somit leichter, beispielsweise die passenden Grafiken für eine Slideshow zu bestimmen oder kurze Aussagen für deine Storys herauszufiltern.

Quadratisch, Portrait oder Landscape, welches Videoformat ist das Richtige?

Die Hardware – beziehungsweise das Set-Up derselben – ist eine weitere, extrem wichtige Komponente der Prozessplanung. In diesem Fall liegt der Fokus auf der Aufnahmequalität und -technik. Diese sind entscheidend, um deinen Long-Content in verschiedene Formate aufteilen zu können.

In Sachen Visuals ist der Breitbild- oder Landscape-Modus optimal. Das Hochformat eignet sich nur bedingt, weil - bildlich gesprochen - das Thema dann sehr nahe an die Backen gehen würde. Rücke also während der Aufnahme ein paar Zentimeter zurück und stell die Kamera etwas höher. Dadurch hast du einen wunderbaren Ausschnitt, den du bei der Nachbearbeitung im Hochformat-Stil zusammenschneiden kannst. Daraus ergibt sich zum Beispiel das ideale Format für Instagram- oder TikTok-Clips. 

Was du von Netflix lernen kannst

Und was hat das alles mit Netflix zu tun?

An dieser Stelle schlägt sich endlich der Bogen zur Überschrift:

Netflixing your communication.

Die Idee dahinter ist es, dich bei der Produktion deines Long-Contents an die Herangehensweise von Netflix, HBO & Co. anzulehnen. Halte dir einen klassischen Hollywood-Film vor Augen: Hier wird innerhalb von rund 90 oder 120 Minuten eine packende Geschichte erzählt, die dann aber auch fertig ist. Nur wenige Streifen / Produktionen haben es in diesem Format geschafft, eine eigene, fortlaufende Welt zu erschaffen. Star Wars, Alien und Herr der Ringe, sowie das Marvel Cinematic Universe sind gute Beispiele hierfür.

Netflix geht da aber einen gehörigen Schritt weiter. Hier wird ein 90-Minuten-Streifen in eine Serie mit 12 bis 15 Episoden verwandelt. Genial! Genau dieses Prinzip kannst du auch für die Kommunikation deines Long-Contents umsetzen.

Mach dir dazu schon im Vorfeld über den Plot – das Handlungsgerüst – deiner ‘Serie’ Gedanken. Der Plot bildet die Unternehmens-Storytelling-Architektur.

  • Jede einzelne Staffel repräsentiert ein Thema, das du kommunizieren möchtest.
  • Innerhalb jeder Staffel gibt es verschiedene Episoden. Je nach Thema können das 10 bis 15 Stück sein.
  • Jede Episode highlightet ein spezifisches Thema im Detail.
  • Baue die Episoden und Staffeln so auf, dass sie ineinander übergreifen und als Gesamtkonstrukt Sinn ergeben. Wenn deine Zuschauer die erste Episode sehen, soll die Lust geweckt werden, gleich die nächste Folge zu schauen. Stichpunkt: Binging.

Dein Zeitaufwand zur Content-Erstellung

Wenn du dieser Herangehensweise folgst, dann kreierst du innerhalb kurzer Zeit einen gehörigen Vorrat an unterschiedlichem, hochwertigem Content.

Grob über den Daumen gepeilt benötigst du für die Produktion eines Long-Content-Videos circa 45 Minuten. Für die Nachbearbeitung der einzelnen Content-Formate gehen pro Stück noch einmal um die 30 Minuten ins Land. Im Schnitt dauert die Aufstockung deines Content-Vorrats zu einem Thema rund einen Tag. Der Vorrat reicht dann aber locker aus, um zwei Wochen lang jeden Tag frischen Content online zu stellen.

Mit Content-Recycling den Inhalt verdoppeln

Ergänzt du die ganze Prozedur nun noch mit Content-Recycling, dann hast du in Bezug auf dein Hauptthema vollends ausgesorgt. Bedenke, dass frischer Online-Content nicht automatisch von deiner gesamten Zielgruppe oder Community gefunden und gesehen wird. Vielleicht war der eine zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht online oder die andere hat sich in diesem Moment mit einem anderen Thema beschäftigt.

Fakt ist, dass du den gleichen Short-Content nach drei bis sechs Monaten gerne noch einmal in leicht abgeänderter Form veröffentlichen und somit wiederbeleben kannst. Das ist nicht verwerflich, sondern zeitgemäss.

Mit dem Short-Content betreibst du quasi Push-Marketing für deinen Long-Content. Du generierst Reichweite. Sobald du keinen Short-Content mehr postest, verliert der Long-Content mit der Zeit an Relevanz und fällt in Vergessenheit. Das gilt natürlich nicht für thematische Evergreens, die via Suchmaschinen gesucht und gefunden werden. 

Wenn du nach circa drei Monaten deinen Content wiederverwendest, dann hast du genügend Content zur Hand, um weitere zwei Wochen zu füllen. Und das nicht nur für einen Kanal, sondern für mehrere.

Netflixing your communication!:

Erstelle einen Long-Content und seziere diesen in verschiedene Short-Contents. Investiere einen Tag zur Content-Erstellung und hau das Zeug raus! Ganz wichtig dabei: nutze Pareto. Mit 20% des Einsatz erreichst du ein Ergebnis von 80%. Das heisst vergeude keine Zeit mit Perfektion. Deinen Long Content Video lebt von deiner Vorbereitung, nicht vom Schnitt. Dein Blog kannst du jederzeit anpassen und dein Podcast verschwindet irgendwann aus den Streams, genauso wie deine Short-Contents in Social Media. Also leg los:

  • Erst das Video auf YouTube.
  • Dann den Podcast auf iTunes und Spotify.
  • Anschliessend veröffentlichst du deinen Blogartikel, der wiederum auf Video und Podcast verweist.
  • Aus dem Artikel nimmst du Grafiken, Zitate, kurze Text-Passagen, Bilder, etc. und verwendest diese als Snack-Content auf Social-Media.
  • Vom Video machst du kurze Ausschnitte, die als Instagram-Story und TikTok-Clip für Aufmerksamkeit sorgen.
  • Drei bis sechs Monate danach recycelst du den Short-Content und hältst somit deinen Long-Content aktuell.

Und all das führt unweigerlich zu dazu, dass du mehr Umsatz generierst.

Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Artikel ein paar hilfreiche Ansätze mit auf den Weg gegeben habe. Falls du noch Fragen hast oder ich auf einen Punkt näher eingehen soll, dann melde dich. Ich freu mich schon auf dein Feedback.


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