Warum Cybersecurity alle betrifft – und warum KMUs besonders gefährdet sind
«Uns trifft das doch nicht.» Genau das denken viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU), wenn es um Cybersecurity geht. Hacker haben es doch auf grosse Konzerne abgesehen, oder? Falsch. Gerade KMUs sind ein leichtes Ziel: Weniger Schutzmassnahmen, weniger IT-Security-Expert:innen und oft kein Bewusstsein für die Risiken.
Marcus Beyer, Vorstandsmitglied der Swiss Internet Security Alliance (SISA), erklärt:
„Grosskonzerne haben hunderte Security-Experten. Kleine Unternehmen haben oft gar niemanden – und sind deshalb viel einfacher anzugreifen.“
Hacker wissen das und nutzen es aus. Phishing-Mails, Ransomware oder gehackte Social-Media-Konten können für ein Unternehmen existenzbedrohend sein. Besonders heikel: Im Online-Marketing hängen oft sensible Kundendaten dran. Ein einziger Vorfall kann nicht nur Geld kosten, sondern auch das Vertrauen der Kundschaft zerstören.
Die grössten Cyberrisiken für Unternehmen – von Ransomware bis Phishing
Cyberangriffe sind längst nicht mehr nur ein Problem der IT-Abteilungen. Gerade Marketing-Teams arbeiten mit sensiblen Kundendaten, betreiben Online-Werbung und nutzen Cloud-Dienste – perfekte Angriffsflächen für Cyberkriminelle.
Diese drei Gefahren solltest du kennen:
1. Ransomware – wenn dein Unternehmen plötzlich verschlüsselt ist
- Ein Klick auf den falschen Link, und plötzlich sind alle Dateien unzugänglich.
- Ransomware ist eine der grössten Bedrohungen für Unternehmen. Hacker verschlüsseln dein System und verlangen ein Lösegeld – oft mehrere zehntausend Franken.
- Hast du ein sicheres Backup? Falls nicht, kann das das Aus für dein Business bedeuten.
2. Phishing – die grösste Gefahr lauert im Posteingang
- Täuschend echte Mails von „Kollegen“, „Banken“ oder „Kund:innen“ fordern zum schnellen Handeln auf.
- Ein Klick auf den enthaltenen Link – und schon landet dein Passwort oder deine Kreditkartennummer in den Händen von Cyberkriminellen.
- Phishing ist die häufigste Angriffsart – und der Mensch bleibt die grösste Schwachstelle.
3. Gehackte Social-Media-Konten – wenn dein Werbebudget für Betrug draufgeht
- Meta-Accounts ohne Zwei-Faktor-Authentifizierung sind ein gefundenes Fressen für Hacker.
- Ist dein Unternehmensprofil erst einmal übernommen, buchen Angreifer teure Werbeanzeigen auf deine Kosten oder missbrauchen deine Marke für Betrugsmaschen.
- Ohne schnellen Zugriff auf deinen Account kann das richtig teuer werden.
Security ist unsexy – aber überlebenswichtig
Cybersecurity klingt für viele nach komplizierten Passwörtern, langweiligen IT-Richtlinien und einer Menge Einschränkungen.
„Niemand interessiert sich für Security – bis es zu spät ist.“
Das ist das grösste Problem, erklärt Marcus Beyer.
So wird Cybersecurity in Unternehmen ernst genommen:
- Storytelling statt trockene Regeln: Wer einfach nur „Mach ein sicheres Passwort“ sagt, wird ignoriert. Aber erzählst du von echten Fällen – etwa gehackten Instagram-Accounts oder Unternehmen, die durch Ransomware pleitegingen – hören plötzlich alle zu.
- Gamification nutzen: Escape Rooms, interaktive Security-Trainings oder Wettbewerbe („Wer hat das beste Phishing-Mail entlarvt?“) machen das Thema greifbar.
- Klare Anweisungen statt IT-Fachchinesisch: Mitarbeitende müssen wissen, was sie konkret tun sollen. „Pass auf mit Mails“ ist zu ungenau. Besser: „Klicke nie auf Links, wenn du dir nicht 100 % sicher bist.“
Marketing und Cybersecurity – ein unerwartetes Duo
Marketing und Cybersecurity scheinen wenig gemeinsam zu haben – doch genau hier lauern grosse Risiken.
Drei typische Gefahren für Marketing-Teams:
- Unsichere Webseiten und gehackte Online-Shops
- Veraltete Plugins oder unsichere Extensions sind häufige Einfallstore.
- Schadcode auf deiner Seite kann dazu führen, dass Google deine Seite aus dem Suchindex entfernt.
- Gestohlene Werbekonten und manipulierte Anzeigen
- Hacker übernehmen Facebook- oder Google-Ads-Konten und buchen betrügerische Anzeigen.
- Innerhalb weniger Stunden können tausende Franken Schaden entstehen.
- Fake-Mails im Namen deiner Marke
- Cyberkriminelle nutzen dein Unternehmen für Phishing-Mails und Betrugsmaschen.
- Dein Markenimage leidet massiv, wenn Kund:innen darauf hereinfallen.
Wie die Swiss Internet Security Alliance (SISA) die Schweiz sicherer macht
Die Swiss Internet Security Alliance (SISA) verfolgt ein klares Ziel: Die Schweiz soll das sicherste Internetland der Welt werden.
Massnahmen der SISA:
- Austausch zwischen Unternehmen und Behörden: SISA bringt Firmen zusammen, um Wissen zu teilen und schneller auf Cyberangriffe zu reagieren.
- Blockierung gefährlicher Webseiten: SISA stellt Listen mit gefährlichen URLs bereit, die von Internetanbietern blockiert werden.
- Sensibilisierung und Aufklärung: Die Plattform iBarry.ch bietet verständliche und praxisnahe Tipps für KMUs.
Praktische Tipps für KMUs – so schützt du dein Unternehmen
- Sichere Passwörter & 2FA nutzen
- Regelmässige Backups machen
- E-Mails & Links immer genau prüfen
- Software & Webseiten aktuell halten
- Mitarbeitende sensibilisieren
Fazit: Sicherheit ist keine Option, sondern Pflicht
Cyberangriffe sind eine reale Bedrohung – und KMUs sind besonders gefährdet. Doch mit den richtigen Massnahmen kannst du dein Unternehmen schützen. Nutze die kostenlosen Ressourcen von iBarry.ch und mache dein Business sicher.